Kimmich, Sané, Weigl: Welche Youngster tauchen im EM-Kader auf? In der französischen Botschaft deckte Löw seine Karten auf. Viele Weltmeister sind gesetzt. Die EM-Kader-Nominierung hier im Überblick!
Welchen Turnierjoker präsentierte Joachim Löw diesmal der staunenden deutschen Fußball-Öffentlichkeit? 26 Tage vor dem ersten Ernstfall bei der Europameisterschaft gegen die Ukraine musste der Bundestrainer seine personellen Karten für die Tour de France aufdecken. Und bei Nominierungen haben Überraschungen beim deutschen Weltmeister-Coach inzwischen Tradition: Welcher Jungstar darf mit? Hält Löw dem ewigen Lukas Podolski die Treue? Und wie verfährt er mit Sonderfall Bastian Schweinsteiger, seinem maladen Kapitän?
DFB-Elf Kader-Nominierung Euro 2016: Mario Gomez als großer Gewinner bei Löw
Ein großer Gewinner steht schon fest. Mario Gomez ist zurück. Vor zwei Jahren war der Torjäger der prominenteste Streichkandidat in Löws WM-Aufgebot. Doch nach seiner sportlichen Wiederauferstehung mit 26 Saisontoren und dem Gewinn des Meistertitels in der Türkei mit Besiktas Istanbul wird der 30-Jährige im Sommer seine dritte EM-Endrunde nach 2008 und 2012 erleben. Sein Konkurrent im Sturm heißt dabei Mario Götze.
Euro 2016: Wen benennt Jogi Löw heute für den DFB-Kader?
Weitere eindeutige Signale sickerten aus der sportlichen Leitung um Löw und Teammanager Oliver Bierhoff zunächst nicht durch. Löw äußerte sich vor der Kaderbekanntgabe in der Französischen Botschaft in Berlin lediglich grundsätzlich: "Manchmal kann ein Überraschungsmoment durchaus taktisch sinnvoll sein und Energie für das gesamte Mannschaftsgefüge freisetzen."
Für diese Spieler hat es gereicht!
Tor: Manuel Neuer, Marc-André Ter Stegen, Bernd Leno
Abwehr: Jerome Boateng, Emre Can, Jonas Hector, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Shkodran Mustafi, Sebastian Rudy, Antonio Rüdiger
Mittelfeld / Angriff: Karim Bellarabi, Julian Brandt, Julian Draxler, Mario Götze, Mario Gomez, Sami Khedira, Joshua Kimmich, Toni Kroos, Thomas Müller, Mesut Özil, Lukas Podolski, Marco Reus, Leroy Sané, André Schürrle, Bastian Schweinsteiger, Julian Weigl
Lesen Sie dieKader-Nominierung des DFB für dieEuro 2016 hier im Minutenprotokoll noch einmal nach.
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Um 13 Uhr wird Jogi Löw seinen EM-Kader bekanntgeben!
20 Kandidaten scheinen fix. Die Weltmeister werden auch die Titelmission in Frankreich anführen. Die Helden von Rio haben einen Bonus: Löw setzt auf den Final-Schützen Götze. Der Bayern-Profi empfahl sich am letzten Bundesliga-Spieltag ebenso wie der Wolfsburger André Schürrle noch einmal als Doppeltorschütze. Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes und Julian Draxler sind nach Verletzungen wieder fit.
Spannend wird, wie Löw das Loch im defensiven Mittelfeld zu stopfen gedenkt. Das Turnier-Aus von Ilkay Gündogan war für den Bundestrainer "natürlich ein Rückschlag". Der Dortmunder, der schon die WM 2014 verletzt verpasst hatte, war in der Zentrale ein Fixpunkt neben den Weltmeistern Toni Kroos, Mesut Özil, dem verletzungsanfälligen Sami Khedira und Wackelkandidat Schweinsteiger. Der Fitnesszustand des Kapitäns nach einer zweiten Innenbandverletzung im rechten Knie ist die größte Unbekannte.
Chancen haben im Mittelfeld wohl zudem: Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen), Gonzalo Castro (Borussia Dortmund), Leon Goretzka (FC Schalke 04), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Christoph Kramer (Bayer Leverkusen), Leroy Sané (FC Schalke 04), Julian Weigl (Borussia Dortmund).
In der Abwehr hoffen wohl Erik Durm (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Dortmund), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen).
Im Sturm ist es überschaubar: Da könnten Kevin Volland (1899 Hoffenheim) und André Hahn (Borussia Mönchengladbach) dabei sein.
Oder wen zaubert Löw heute noch aus dem Hut? Überraschungen gab es immer wieder in seiner Ära. Von David Odonkor über die ausgebooteten Kevin Kuranyi und Mario Gomez bis zu Marko Marin und Shkodran Mustafi.
Der DFB-Tross hat offenbar etwas Verzögerung. Jetzt soll die PK erst 13.30 Uhr starten. Da werden wohl noch die letzten Absagen verteilt.
Oder doch schon eher! Los geht es!
Zunächst gibt es einen kleinen Ausblick auf die Fußball-EM. Alle zehn Städte und Stadien werden kurz vorgestellt. BORDEAUX, LENS, LILLE, LYON, MARSEILLE, NIZZA, PARIS, SAINT-DENIS, SAINT-ÉTIENNE und TOULOUSE heißen bekanntermaßen die Spielorte.
Di ersten beiden Gäste, DFB-Präsident Reinhard Grindel und der französische Botschafter Philippe Étienne starten die Veranstaltung. Der Botschafter bescheinigt sich selbst eher limitierte Fußballfähigkeiten.
Botschafter Étienne versichert noch einmal, der Eiffelturm sei geputzt, die Champs-Élysées gefegt. Auch auf Sicherheitsfragen geht er noch einmal ein. Die Maßnahmen seien verstärkt worden, der Botschafter ist zuversichtlich, dass es ein friedliches Turnier wird. Auch der DFB hat volles Vertrauen in die französische Gastgeber, versichert Grindel.
Der DFB-Präsident wünscht sich natürlich den Titel. Doch er warnt natürlich auch vor den Gruppengegnern der DFB-Elf. Die letzten Vier sind das Minimalziel. Und er hofft auf schönen Fußball seiner Mannschaft. Der französische Botschafter sieht seine Mannschaft auch im Finale. Wäre das schon einmal geklärt.
Und damit übernimmt Jens Grittner, der DFB-Pressesprecher. Der begrüßt zunächst Andreas Köpke und Oliver Bierhoff, die beiden EM-Helden von 1996. Köpke wünscht sich, endlich mal eine "andere Geschichte" zu hören. Die Tore von Bierhoff kann er nicht mehr sehen, sagt er mit einem Grinsen.
Wichtig sei der Zusammenhalt der Spieler, befinden Bierhoff und Köpke. Beide haben übrigens in der französischen Liga gespielt - bei AS Monaco (Bierhoff) und Köpke (Olympique Marseille).
Und da ist der Bundestrainer.
"Sehr sehr intensive Gedanken" habe sich das Trainer-Team in den vergangenen Wochen, Monaten und Tagen gemacht. Es gehe bei einem Turnier um mehr, als nur "guten Fußball zu spielen". Eine Einheit will Löw schaffen, ein bedingungsloses Miteinander.
Das Kollektiv sei wichtiger als jeder einzelne Spieler, erklärt der Bundestrainer. 27 Spieler hat er vorerst nominiert. Es gibt noch keinen potenziellen Streichkandidaten. Den Konkurrenzkampf will er schüren.
Das Tor: Manuel Neuer, Marc-André Ter Stegen, Bernd Leno sind dabei.
Hinter Manuel Neuer gibt es keine Reihenfolge!
Die Abwehr: Jerome Boateng, Emre Can, Jonas Hector, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Shkodran Mustafi, Sebastian Rudy, Antonio Rüdiger sind dabei.
Das Mittelfeld / Angriff: Karim Bellarabi, Julian Brandt, Julian Draxler, Mario Götze, Mario Gomez, Sami Khedira, Joshua Kimmich, Toni Kroos, Thomas Müller, Mesut Özil, Lukas Podolski, Marco Reus, Leroy Sané, André Schürrle, Bastian Schweinsteiger, Julian Weigl heißen die Kandidaten.
Zum Thema Schweinsteiger ist der Bundestrainer voller Optimismus. Er will den Kapitän an die Mannschaft heranführen. Am 24. Mai geht es Richtung Ascona ins Trainingslager.
Eine endgültige Entscheidung bei Schweinsteiger steht bis zum 31. Mai noch aus. Bis dahin will der Bundestrainer noch warten. In dieser Woche habe der Kapitän bereits mehrfach trainieren können.
Einige Spieler habe Löw für die Nominierung aus dem Bett geklingelt. Wen er meint, verrät der Bundestrainer allerdings nicht. "Die Freude spürt man durchs Telefon", sagt Löw.
rut/sam/news.de/dpa