Erfolgstrainer Jürgen Klopp verlässt Borussia Dortmund nach sieben Jahren zum Saisonende. Dies teilte der börsennotierte Fußball-Bundesligist am Mittwoch in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. Der Verein habe der Bitte des 47-Jährigen nach einer Auflösung des bis 2018 gültigen Vertrages entsprochen.
Trainer-Beben in der Fußball-Bundesliga: "Wir haben einige Gespräche geführt und dabei die gemeinsame Entscheidung getroffen, dass der Weg, den wir sieben Jahre lang mit unglaublichem Erfolg gegangen sind, am Saisonende zu Ende geht. Das hat mich und Jürgen sehr angefasst", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einer Pressekonferenz sichtlich gerührt.
Jürgen Klopp: Aus beim BVB; Vertrag in Dortmund lief bis 2018
Klopp hatte im Oktober 2013 seinen Vertrag mit dem BVB bis 2018 verlängert. In dieser Saison erlebte der BVB unter dem Coach aber einen schweren Absturz. Mit nur 33 Punkten ist der Club noch nicht endgültig gesichert. Die Schwarz-Gelben hatten die Hinrunde nur auf Platz 17 beendet und lagen zwischenzeitlich sogar auf dem letzten Tabellenrang.
Aus beim BVB: Nachfolger in Dortmund könnte Thomas Tuchel werden; Geht Jürgen Klopp in die Premier League?
Als möglicher Nachfolger könnte Thomas Tuchel bereitstehen, der sich bis zum Saisonende eine Auszeit genommen hat, und bis zuletzt auch beim abstiegsbedrohten Hamburger SV im Gespräch war. Die Norddeutschen präsentierten aber am Mittwoch Bruno Labbadia als neuen Trainer. Eine Bestätigung gab es auf der Pressekonferenz dazu nicht. Doch steckt noch mehr hinter Klopps plötzlichem Abgang?
Wie "Bild.de" schreibt, würde dem 47-Jährigen ein Mega-Angebot aus der englischen Premier League vorliegen, das er nicht habe ablehnen könne. Diese Spekulation verneinte Klopp allerdings. Klopp habe für die Zeit nach seinem Abschied als Trainer beim Fußball-Bundesligisten dortmund/1/">Borussia Dortmund noch keine konkreten Pläne, versicherte er.
Borussia Dortmund Pressekonferenz: Der BVB beendet Klopps Vertrag
Sie können die Pressekonferenz von Borussia Dortmund an dieser Stelle nochmal im news.de-Protokoll verfolgen.
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Wirft BVB-Trainer Jürgen Klopp wirklich bei de Dortmundern hin? Seit 2008 war der 47-Jährige beim BVB als Trainer angestellt. Zuvor leitete der Fußballlehrer die Profis beim FSV Mainz 05.
Jürgen Klopp
Geboren: 16. Juni 1967 in Stuttgart
Vereine als Spieler:
1986 - 1987 TuS Ergenzingen 1987 1. FC Pforzheim 1987 - 1988 Eintracht Frankfurt II 1988 - 1989 Viktoria Sindlingen 1989 - 1990 Rot-Weiss Frankfurt 1990 - 2001 FSV Mainz 05
Vereine als Trainer:
2001 - 2008 FSV Mainz 05 seit 2008 Borussia Dortmund
Größte Erfolge als Trainer:
2004 Bundesliga-Aufstieg mit FSV Mainz 05 2006 Einzug in UEFA-Pokal mit FSV Mainz 05 2011 Deutscher Meister mit Borussia Dortmund 2012 Deutscher Meister und Pokalsieger mit Borussia Dortmund 2013 Vize-Meister und Supercup-Sieger, Einzug ins Champions League-Finale
Und während man beim BVB noch wartet, wird beim HSV der neue Trainer Bruno Labbadia vorgestellt. "Man muss manchmal im Leben auch Dinge tun, die schwierig sind", verkündet Labbadia auf der Pressekonferenz, der auch schon das Training am Morgen geleitet hat.
Felix Magath hat sich positiv zu Bruno Labbadia als neuem Trainer des Hamburger SV geäußert. "Ich freue mich, dass die Führung des HSV sich entschieden hat und mit Bruno Labbadia doch noch einen neuen Trainer holte, der aus dem Fußball kommt und über ausreichend Erfahrung verfügt", schrieb der frühere HSV-Spieler und -Trainer auf seiner Facebook-Seite.
Beim BVB regt sich derweil noch nichts...
Aber jetzt: Hans-Jaochim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp sitzen auf der PK des BVB: Wie der Verein bestätigt - Der BVB-Trainer wirft hin. Watzke ist sichtlich bewegt.
"Wir haben auf Initiative von Jürgen Gespräche geführt und haben die gemeinsame Entscheidung getroffen, dass [...] der gemeinsame Weg am Ende der Saison zu Ende ist", betont Watzke.
Eine ganz besondere Beziehung habe man zueinander, die von Freundschaft und Vertrauen geprägt sei. Der ewige Dank aller Borussen würde Klopp zuteil werden. Watzke weist darauf hin: Die Freundschaft bleibt bestehen.
Und jetzt Kloppo selbst: "Beidseitig viel investiert, beidseitig viel zurück bekommen." Auch ihm versagt die Stimme. Er habe das Gefühl, dass er nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein sei.
Er habe es als seine Pflicht empfunden, Watzke darüber zu informieren. Mit der aktuellen sportlichen Situation habe das nicht so viel zu tun. Den Zeitpunkt habe er nicht zu spät wählen wollen, damit der BVB rechtzeitig darauf reagieren könne. Er wollte diesen Zeitdruck nicht aufkommen lassen, kommentiert Klopp.
Diese Entscheidung habe er als Profi, fern von "romantischen Gefühlen" getroffen, erklärt der BVB-Trainer. Er habe sich schlicht nicht mehr als perfekter Trainer für den BVB gesehen.
Er sei nicht "ausgelaugt", wie die "Bild" zuvor berichtet hatte. Auch habe er keinen Kontakt zu einem anderen Verein. Zudem würde er kein Sabbat-Jahr einlegen wollen.
Sein letzter Traum mit dem BVB: Den besten Tabellenplatz holen, der möglich ist, und natürlich den DFB-Pokal in Berlin abräumen. Deshalb sei es für eine Abschiedsrede noch viel zu früh.
Auch Michael Zorc darf noch ran. Er hält Klopp für den Hauptakteur im "modernen Borussen-Märchen". Warme Worte, die ja doch schon nach Abschieds-Geflüster klingen...
Klopps Vertrag endet demnach am 30.06.2015 - und Fragen nach einem möglichen Nachfolger, eventuell also Thomas Tuchel, werden heute nicht beantwortet. Steht Tuchel also schon bereit?
Klopp versichert auf Nachfrage nochmals: "Es gibt keinen Riss in der Mannschaft." Außerdem denkt er, dass es für den BVB im kommenden Jahr schwerer mit ihm geworden wäre. Der Verein solle die Möglichkeit bekommen, seine großartigen Perspektiven zu nutzen. Dazu müsse ein großer Kopf weg, erklärt Klopp.
"Ein Fremdverschulden gäbe es bei dieser Geschichte nicht!", versichert Klopp nochmals. Vielmehr sei es ein verantwortungsbewusster Schritt. Eines ist demnach sicher: Klopps Denkmal in Dortmund wird so schnell keiner einreißen.
rut/sam/zij/news.de/dpa
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