Der neue deutsche Verteidigungsminister ist am Dienstag nach Kiew gereist. Dort sprach Boris Pistorius in einem Interview mit der "Bild" über mögliche russische Atomschläge auf deutsche Ziele und über Wladimir Putin. Für seine Aussagen bekommt der 62-Jährige auch Widerspruch.
Immer wieder drohte Wladimir Putin in den vergangenen Monaten indirekt mit seinen Atomwaffen. Die Sorge, dass der Kreml-Despot irgendwann wirklich ernst macht und einen Nuklearschlag durchführt, bleibt groß. Zumal Putin zuletzt auch gegen Deutschland mahnende Worte richtete, nachdem die Bundesregierung der Ukraine die Lieferung von Leopard-2-Panzern zusicherte. "Wir haben etwas, womit wir antworten. Und mit der Anwendung von Panzertechnik ist die Sache nicht erledigt. Das sollte jeder verstehen", sagte der russische Präsident am 2. Februar anlässlich des 80. Jahrestags der Schlacht von Stalingrad im Zweiten Weltkrieg. Wie ernst sind diese Drohungen zu nehmen? Und würde die Welt sicherer werden, wenn Putin nicht mehr leben würde?
Boris Pistorius fürchtet sich nicht vor Russlands Atom-Drohungen
Dazu äußerte sich der neue deutsche Verteidigungsminister in einem "Bild"-Interview. Auf die Frage, ob ihm die russischen Drohungen mit Atomschlägen auf Deutschland Angst machen, antwortete Boris Pistorius (SPD) bei seinem Besuch in Kiew: "Nein, das macht mir nicht wirklich Angst, weil das eine ist das, was intern geschieht und das andere ist das, was in der Propaganda stattfindet, auch um die Muskeln spielen zu lassen nach außen beziehungsweise im Inneren des Landes. Das ist viel Propaganda. Am Ende wissen wir alle nicht was Putin macht. Aber das darf uns in einer vernünftigen Unterstützung im Konzert mit den Verbündeten nicht abhalten."
Deutscher Verteidigungsminister: Welt ohne Wladimir Putin wäre eine bessere
Pistorius versprach im Interview zudem die Leopard-Lieferung für die Ukraine bis Ende März und betonte dass in bisherigen Gesprächen die Bitte nach Kampfjets oder U-Booten keine Rolle gespielt haben. Zu den Fragen, ob die Ukraine den Krieg gewinnen kann und zu welchem Zeitpunkt Friedensgespräche beginnen könnten, machte er keine genauen Angaben. Pistorius erklärte aber auch, dass eine Welt ohne Putin "ohne zu zögern und ohne Abstriche" besser wäre.
Kritik an Pistorius' Aussagen zu Wladimir Putin
Gegen diese Äußerung gibt es jedoch auch Widerspruch. "Eine Welt ohne Putin würde bedeuten, dass weniger gemäßigte Kräfte in Russland ans Ruder kommen würden.", schreibt dieser Twitter-Nutzer. "Was ist denn das für ein Quatsch? Was glaubt Ihr denn was nach Putin kommt? Ein woker Moskauer, der auf Friedensdemos sein Kabinett im Hundekostüm Gassi führt? Putin ist ein berechenbarer Psychopath, ein Ideologe würde es nicht besser machen.", meint auch dieser User. "Aber sicher. Mit einem anderen russischen Regierungschef wäre das alles nicht passiert.Der hätte mit Biden zusammen feierlich einen NATO-Stützpunkt auf der Krim eröffnet. Die Infantilität deutscher "Spitzenpolitiker" ist mittlerweile erschreckend.", so ein weiterer Kommentar.
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