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Terror-Attacke in Jerusalem: Sieben Menschen getötet, 10 Verletzte! Selenskyj verurteilt Attentat

Zwei durch Schüsse getötetes Opfer liegen abgedeckt in der Nähe einer Synagoge. In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet worden. Bild: picture alliance/dpa | Oren Ziv

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Bei einem Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in der israelischen Siedlung Neve Yaakov in Ost-Jerusalem sind nach Angaben der Polizei sieben Menschen erschossen worden. Drei weitere wurden verletzt, wie die israelische Polizei am späten Abend des 27. Januar 2023 mitteilte. Der Attentäter hatte das Feuer in dem Moment eröffnet, als die Menschen das Gotteshaus nach dem Schabbat-Gebet verließen.

Anschlag in Jerusalem: Mehrere Tote und zehn Verletzte nach Schüssen

Jerusalem war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Schauplatz schwerer Anschläge gewesen - insbesondere während des zweiten Palästinenseraufstandes Intifada zwischen 2000 und 2005. Zuletzt wurden im vergangenen November bei Bombenanschlägen an zwei Bushaltestellen ein Jugendlicher getötet und mindestens 18 weitere Menschen verletzt.

News-Ticker zu Terror-Attentat in Jerusalem: Alle Schlagzeilen auf einen Blick

+++ Selenskyj verurteilt Anschläge in Jerusalem: Ukrainerin unter Opfern +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Angriffe in Ost-Jerusalem als zynische Terroranschläge verurteilt. "Unter den Opfern ist eine ukrainische Frau», schrieb Selenskyj am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Am Freitagabend hatte ein Angreifer auf Besucher einer Synagoge geschossen, sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Selenskyj sprach von einem «zynischen Verbrechen" am Gedenktag für den Völkermord der Nazis an den Juden. Der 45-Jährige, der jüdische Wurzeln hat, sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

Am Samstag hatte ein 13-Jähriger ebenfalls durch Schüsse in Ost-Jerusalem zwei Menschen verletzt. "Terror darf keinen Platz haben in der heutigen Welt. Weder in Israel noch in der Ukraine", schrieb Selenskyj weiter. Die Ukraine kämpft seit dem 24. Februar gegen eine russische Invasion. Selenskyj bezeichnet Russland immer wieder als einen Terrorstaat.

+++ Scholz "zutiefst" erschüttert nach Attentat in Jerusalem +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erschüttert über den Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit sieben Toten gezeigt. "Die Nachrichten über die schrecklichen Attentate in Jerusalem erschüttern mich zutiefst", so Scholz am Samstag auf Twitter. "Es hat Tote und Verletzte im Herzen Israels gegeben. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien - Deutschland steht an Israels Seite."

Das Auswärtige Amt zeigte sich besorgt über eine mögliche weitere Eskalation. «Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert hat, darf sich nicht weiterdrehen», sagte eine Sprecherin am Samstag laut einer Mitteilung in Berlin. «Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen.» Ein Angreifer hatte am Abend des internationalen Holocaust-Gedenktags das Feuer auf Menschen eröffnet, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge verließen.

+++ 13-Jähriger verübt Angriff in Siedlung in Ost-Jerusalem +++

Nach dem tödlichen Terroranschlag nahe einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat am Samstag ein 13-Jähriger laut Polizei einen weiteren Angriff in der Stadt verübt. Der Junge habe zwei Menschen im Stadtteil Silwan durch Schüsse verletzt, hieß es. Es bestehe Terror-Verdacht. Bewaffnete Passanten hätten auf den Jungen geschossen, so die Polizei. Medien berichteten, er sei Palästinenser.

Die beiden schwer verletzten Männer wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, wie der Rettungsdienst Magen David Adom meldete. Der Polizei zufolge handelt es sich um Vater und Sohn. Auch der junge Angreifer wurde Medien zufolge medizinisch behandelt.

In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem hatte ein anderer Angreifer am Freitagabend auf Besucher einer Synagoge geschossen. Sieben Menschen starben, mehrere wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Angaben der Polizei auf der Flucht erschossen. Ob beide Angriffe in Zusammenhang standen, war zunächst unklar.

In Silwan in Ost-Jerusalem wohnen überwiegend Palästinenser, aber auch israelische Siedler. Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Insgesamt leben dort heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

+++Bundesregierung nach Anschlag in Ost-Jerusalem besorgt +++

Das Auswärtige Amt hat sich nach dem Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit sieben Toten besorgt über eine mögliche weitere Eskalation des Konflikts gezeigt. "Die Spirale der Gewalt, die in diesem Jahr bereits zu viele Opfer auf beiden Seiten gefordert hat, darf sich nicht weiterdrehen", sagte eine Sprecherin am Samstag laut einer Mitteilung in Berlin. "Mehr denn je bedarf es der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen Israel und den palästinensischen Behörden, um dem Terror den Boden zu entziehen." Ein Angreifer hatte am Abend des internationalen Holocaust-Gedenktags das Feuer auf Menschen eröffnet, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge verließen.

Das Auswärtige Amt verurteilte den Angriff nach den Worten der Sprecherin aufs Schärfste. "Am Internationalen Holocaust-Gedenktag jüdische Gläubige vor einer Synagoge anzugreifen, während sie Schabbat begehen, ist abscheulich und ein Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist." Das grausame Kalkül der Terroristen, Hass zu säen und Frieden unmöglich zu machen, dürfe nicht aufgehen.

+++ Rettungsdienst: Weiterer Angriff in Siedlung in Ost-Jerusalem +++

Nach dem tödlichen Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat es am Samstag nach Angaben der Rettungsdienste einen weiteren Angriff gegeben. Zwei Menschen seien im Stadtteil Silwan durch Schüsse schwer verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die beiden Männer seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um Vater und Sohn.

+++ Polizei nimmt nach Terroranschlag in Ost-Jerusalem 42 Menschen fest +++

Nach dem Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit mehreren Toten hat die israelische Polizei mindestens 42 Verdächtige festgenommen. Dabei handelte es sich um Verwandte und Nachbarn des Attentäters, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ob den Festgenommenen zur Last gelegt wird, selbst an dem Anschlag oder dessen Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein, blieb offen.

International löste der Anschlag Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten aus. Am Samstagabend wollte sich das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit der Lage befassen.

+++ Polizei: Attentäter von Ost-Jerusalem ist tot +++

Der Attentäter, der in Ost-Jerusalem mehrere Menschen erschossen hat, ist nach Polizeiangaben tot. Ersten Erkenntnissen nach handele es sich um einen 21-jährigen Bewohner von Ost-Jerusalem, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Zuvor hatte die Polizei erklärt, Beamte hätten am Tatort auf den Attentäter geschossen und diesen "neutralisiert".

+++ US-Regierung verurteilt Anschlag in Jerusalem +++

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel, sprach von einer "absolut entsetzlichen" Tat und verurteilte den "offensichtlich terroristischen Anschlag aufs Schärfste". Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sprach auf Twitter von einem "bösen Terrorakt gegen Juden am Holocaust-Gedenktag". "Mein Mitgefühl gilt den Familien der ermordeten Opfer, und ich bete für die Gesundheit der Verletzten." Grünen-Chef Omid Nouripour schrieb: "Ein Terrorangriff in der Nähe einer Synagoge am Gedenktag des Holocaust ist an Grausamkeit nicht zu übertreffen."

+++ Sicherheitslage in Israel und Palästinensergebieten zuletzt deutlich verschärft +++

Die Sicherheitslage in Israel und den palästinensischen Gebieten hatte sich in den vergangenen Tagen deutlich zugespitzt. Militante Palästinenser im Gazastreifen und in größeren Städten im Westjordanland hielten am Freitagabend kurz nach dem Terroranschlag Freudenfeiern ab. Augenzeugen berichteten, wie Militante in die Luft schossen und auf die Straßen strömten.

Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

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+++ Hamas feiert blutigen Terroranschlag mit sieben Todesopfern +++

Palästinenser feiern in Gaza-Stadt nach einem Attentat in Ost-Jerusalem. Bild: picture alliance/dpa/AP | Fatima Shbair

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden, radikalislamischen Hamas teilte mit, der Anschlag sei "eine Vergeltung für den Überfall der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Dschenin am Donnerstag". Bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten in der Stadt waren neun Palästinenser getötet und 20 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Betselem war es der tödlichste Militäransatz in dem Gebiet seit mehr als 20 Jahren.

In der Nacht auf Freitag feuerten daraufhin verbündete militante Gruppen aus dem Gazastreifen mindestens sieben Raketen auf Israel ab. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten danach in der Küstenenklave unter anderem eine unterirdische Raketen-Produktionsstätte.

Pulverfass Israel: Weitere Eskalation befürchtet

Die Gewaltspirale schürt Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation der ohnehin schon angespannten Sicherheitslage. "Wir bewegen uns auf einem ganz schmalen Grat", sagte Michael Kobi vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) der Deutschen Presse-Agentur. Die Dynamik könne nicht mehr vollständig kontrolliert werden und jederzeit kippen. Bedenklich sei vor allem, dass sich immer mehr junge Palästinenser dem Aufstand anschließen und bereit seien, zu kämpfen - und zu sterben. "Sie sind frustriert und bereit, alles zu tun, um ihre aktuelle Situation zu verändern."

Die Stadt Dschenin liegt keine 80 Kilometer Luftlinie von Jerusalem entfernt und gehört zu den allein von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Zonen. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Diese sind eng mit Gruppierungen im Gazastreifen verknüpft. Der vom Iran finanzierte Islamische Dschihad ist dort hauptsächlich aktiv und greift Israel von der Küstenenklave regelmäßig mit Raketen an. Ob die Organisation für die Raketenangriffe am Freitag verantwortlich ist, war zunächst unklar.

Deeskalationsbemühungen aus Ägypten, Katar und USA

Berichten aus dem Gazastreifen zufolge bemühten sich Ägypten und der Golfstaat Katar am Donnerstag und Freitag unter Hochdruck, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Auch aus den USA kamen bereits Forderungen zur Deeskalation. Kommende Woche wird US-Außenminister Antony Blinken in der Region erwartet. Dabei stehen auch Gespräche mit den israelischen und palästinensischen Führungen an. Ein Sprecher des US-Außenministeriums teilte mit, alle Parteien müssten zusammenarbeiten, um weitere Todesfälle zu verhindern.

Die Kooperation mit Israel in Sicherheitsfragen kündigte die Palästinensische Autonomiebehörde am Donnerstagabend bereits auf. Als Grund nannte die Behörde einseitige Schritte und Maßnahmen Israels im Westjordanland sowie die Vorfälle in Dschenin. Ähnliche Ankündigungen hatte die Autonomiebehörde schon bei früheren Gelegenheiten gemacht - sie wurden allerdings de facto nicht umgesetzt.

Seit fast einem Jahr kommt es im Westjordanland beinahe täglich zu tödlichen Konfrontationen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern. Seit einer Serie von Anschlägen, die Palästinenser im Frühjahr verübt haben, unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Allein in diesem Jahr wurden in dem Zusammenhang oder bei eigenen Anschlägen rund 30 Palästinenser getötet, unter ihnen fünf Jugendliche.

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/news.de/dpa

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