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Nach Polarlichtern über Deutschland: So hoch ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Sonnenstürme

Am Wochenende konnte man über ganz Deutschland ein seltenes und beeindruckendes Spektakel beobachten. Ein extremer Sonnensturm sorgte für Polarlichter über der Bundesrepublik. Ist das Astro-Spektakel nun endgültig vorbei oder geht der Sonnensturm weiter?

Ein extremer Sonnensturm ließ am Wochenende über ganz Deutschland Polarlichter über den Nachthimmel tanzen. (Foto) Suche
Ein extremer Sonnensturm ließ am Wochenende über ganz Deutschland Polarlichter über den Nachthimmel tanzen. Bild: picture alliance/dpa | Matthias Bein
  • Sonnensturm-Entwarnung nach Polarlicht-Feuerwerk über Deutschland
  • Sonnenfleck AR3664 wendet sich von Erde ab
  • Keine langfristige Vorhersage für Sonnenstürme und Polarlichter möglich

Ein extrem starker Sonnensturm hat am Wochenende für ein beeindruckendes Spektakel am Nachthimmel über Deutschland gesorgt. Obwohl die Polarlichter von Schleswig-Holstein bis nach Bayern zu sehen waren, haben viele das seltene Naturphänomen verpasst. Wir verraten, wie hoch die Chancen stehen, bald wieder Polarlichter über Deutschland zu bewundern.

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Sonnensturm-Warnung aufgehoben: Vorerst keine Polarlichter über Deutschland?

Die schlechte Nachricht vorab: Der große Sonnensturm ist laut Weltraummeteorologen der US-Wetterbehörde NOAA vorbei. "Es besteht keine Chance auf weitere G5-Aktivität in dieser Woche, da alle großen CMEs bereits gekommen und gegangen sind", schreibt "spaceweather.com". Am 13. Mai 2024 bestehe lediglich die Chance auf relativ kleine geomagnetische Stürme der Klasse G1 oder G2. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Polarlichter über Deutschland ist derzeit gering. "Auf unseren Satellitendaten sehe ich derzeit nichts. Und wenn ein Ausläufer kommt, sollte er nicht so stark sein, weil sich die auf der Sonne aktive Region aus der Schusslinie herausgedreht hat", sagt Astronom Volker Bothmer von der Universität Göttingen.

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Hintergrund: Ursprungsregion der Sonnenstürme ist der Sonnenfleck AR3664 - ein großer, komplexer Sonnenfleckcluster, der etwa 17-mal so groß wie der Durchmesser der Erde sei. An den vergangenen Tagen kam es in dem Sonnenfleck zu mehreren Sonneneruptionen, bei denen es zu koronalen Masseauswürfen (CME) kam. Diese Plasmawolken rasten direkt auf die Erde zu und lösten geomagnetische Stürme aus, die sich als Polarlichter bemerkbar machten. Zwar spuckt der Sonnenfleck noch immer Sonnenplasma in den Weltraum, doch nicht in Richtung der Erde. 

"Strahlungssturm" ab 15.05.2024 möglich: Experten warnen vor "Parker-Spirale"

Wie "spaceweather.com" schreibt, seien von den Sonneneruptionen bis zum 14. Mai 2024 allenfalls Streifschüsse zu erwarten.  Am 15. Mai 2024 könnte die Gefahr jedoch wiederkehren. "An diesem Tag wird der Sonnenfleck einen Bereich der Sonne durchqueren, der über die Parker-Spirale magnetisch mit der Erde verbunden ist", heißt es auf dem Portal. "Subatomare Trümmer (Protonen und Elektronen), die bei den Explosionen am 15. und 16. Mai entstehen, könnten spiralförmig zur Erde zurückkehren und auf unseren Planeten niederregnen. Dies wird als 'Strahlungssturm' bezeichnet; er kann die Satellitenelektronik stören und polare Funkausfälle verursachen." Polarlichter seien dann aber eher unwahrscheinlich.

Wann und wo sind Polarlichter in Deutschland sichtbar?

Eine langfristige Vorhersage für Sonnenstürme ist nicht möglich, da man nicht berechnen kann, wann es auf der Sonne zu einer Sonneneruption kommt, heißt es vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. "Allerdings lässt sich die Zeit, die zwischen dem Auftreten der Eruption auf der Sonne und dem Eintreffen des Sturms auf der Erde liegt, recht genau bestimmen. Die Plasmawolke trifft in der Regel erst nach ein bis zwei Tagen auf der Erde ein. Eine kurzfristige Vorwarnung ist somit möglich", heißt es weiter. Dadurch lässt sich auch nicht sagen, wann es erneut zu Polarlichtern über Deutschland kommt. Jedoch könne man sich relativ kurzfristig über mehrere Kanäle informieren, wann es wieder soweit sein könnte. Über folgende Wege können Sie sich informieren:

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/gom/news.de/dpa

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