
- Rückgang der Verkaufszahlen: Tesla verkaufte im ersten Quartal 2025 nur 336.681 Fahrzeuge, ein Minus von 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Aktie fiel um 4 %.
- Imageschaden durch Musk: Proteste, Boykotte und ein starker Rückgang der Tesla-Nachfrage (z. B. -76 % in Deutschland) stehen im Zusammenhang mit Elon Musks politischem Engagement.
- Wachsende Konkurrenz: Chinesische und europäische Hersteller wie BYD überholen Tesla technologisch und wirtschaftlich, während Tesla an Innovationskraft verliert.
- Cybertruck-Qualitätsprobleme: Massenrückrufe und Sicherheitsmängel beim Cybertruck verschärfen Teslas Krise und belasten das Firmenimage weiter.
Tesla hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen verzeichnet. Der Elektroautohersteller lieferte nur 336.681 Fahrzeuge aus, was einem Minus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, als 386.810 Einheiten ausgeliefert wurden. Die aktuellen Zahlen liegen deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die mit etwa 372.410 Fahrzeugen gerechnet hatten. Diese hatten ihre Prognosen in den letzten 30 Tagen bereits nach unten korrigiert.
Die Tesla-Aktie reagierte prompt auf die enttäuschenden Zahlen mit einem Minus von über 4 Prozent im vorbörslichen Handel. Seit Jahresbeginn hat das Papier bereits ein Drittel seines Wertes eingebüßt. In wichtigen Märkten wie USA; Europa und China waren die Verkaufszahlen bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres stark rückläufig. In Deutschland gingen die Verkäufe im Februar sogar um 76 Prozent zurück.
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Elon Musks politisches Engagement sorgt für Imageschaden - muss er als CEO zurücktreten?
Experten führen den Absatzrückgang maßgeblich auf das politische Engagement von Tesla-Chef Elon Musk zurück. Seine Beratertätigkeit für US-Präsident Donald Trump, bei der er für die Entlassung tausender Staatsbediensteter und Kürzung humanitärer Hilfen verantwortlich gemacht wird, stößt auf massive Kritik.
Weltweit kommt es zu Protesten vor Tesla-Niederlassungen. In mehreren Ländern wurden Tesla-Fahrzeuge in Brand gesetzt und Ladestationen angegriffen. In Deutschland lehnen laut aktuellen Daten 94 Prozent den Kauf eines Tesla grundlegend ab.
Die Abkehr der Kunden zeigt sich auch darin, dass immer mehr Tesla-Besitzer ihre Fahrzeuge verkaufen wollen. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 sind die Verkaufsangebote von Tesla-Fahrzeugen um 33 Prozent gestiegen, wie Analysten von Cox Automotive berichten. Bereits mehrfach wurde spekuliert, ob Tesla-Chef Elon Musk zurücktreten sollte als CEO. Kürzlich soll auch ein Investor Musks Rücktritt gefordert haben, wie die Frankfurter Rundschau berichtete.
Wachsende Konkurrenz aus China und Europa für Tesla
Tesla leidet zunehmend unter der starken Konkurrenz aus China und Europa. Laut Prognosen von Counterpoint Research wird der chinesische Hersteller BYD Tesla erstmals als weltgrößten Elektroautohersteller ablösen – mit einem Marktanteil von 15,7 Prozent gegenüber Teslas 15,3 Prozent.
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erklärt u.a. bei der FR: "Tesla hat an Schwung verloren, die Autos sind langweilig geworden. Die Innovationskraft bei Elektroautos liegt bei BMW, BYD oder Xiaomi." Während Tesla hauptsächlich vom Model Y abhängig ist, können Wettbewerber Preissenkungen mit anderen Modellen ausgleichen.
BYD konnte im vergangenen Jahr seinen Gewinn deutlich steigern und stellte kürzlich ein Schnellladesystem vor, das Elektroautos in fünf Minuten für eine Reichweite von 400 Kilometern laden kann. "Warum ist Tesla so schlecht? Weil die Wettbewerber besser sind!", fasst Dudenhöffer zusammen.
Qualitätsprobleme beim Cybertruck setzen Elon Musk weiter unter Druck
Teslas Probleme werden durch massive Qualitätsmängel beim Cybertruck verschärft. Fast alle bisher produzierten Exemplare des futuristischen Pickup-Trucks müssen in die Werkstatt zurückgerufen werden, weil sie buchstäblich auseinanderfallen.
Laut US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA sind 46.100 Fahrzeuge betroffen, die zwischen November 2023 und Februar 2025 gebaut wurden. Breite Metall-Leisten an den Radkästen und Dächern können sich aufgrund eines durch Umwelteinflüsse spröde werdenden Klebers lösen und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.
Es ist bereits der achte Rückruf für den Cybertruck. Tesla will die Leisten nun nicht mehr nur verkleben, sondern auch verschrauben. Die zahlreichen Rückrufe schaden dem Image des Unternehmens zusätzlich und eröffnen eine Debatte um die Qualität der Fahrzeuge.
Ausblick für Tesla bleibt weiter ungewiss
Tesla setzt jetzt Hoffnungen auf das überarbeitete Model Y, das Ende Februar zunächst in China und im März in den USA und Europa eingeführt wurde. Das Modell kommt mit modernem Design und verbesserter Innenausstattung.
Zudem hat das Unternehmen angekündigt, noch in diesem Jahr ein günstigeres Modell auf den Markt zu bringen. Konkrete Details zu diesem Fahrzeug fehlen jedoch bislang.
Analysten bleiben skeptisch. "Der Niedergang wird zeitnah nicht zu stoppen sein", prognostiziert Autoexperte Dudenhöffer. Stephanie Valdez Streaty von Cox Automotive ergänzt: "Nur die Zeit wird zeigen, ob Tesla diese kritische Phase erfolgreich meistern und einen neuen Wachstumsmotor finden kann."
Investoren warten gespannt, ob die Modellüberarbeitung und neue Preisnachlässe helfen können, der schwachen Nachfrage und der starken Konkurrenz entgegenzuwirken.
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