
- Energiepreise teurer als vor dem Ukraine-Krieg
- Gaspreise bleiben hoch
- Gasanbieter wollen Kosten weiter anheben
Die Energiepreise steigen zwar nur noch leicht. Gemessen am Niveau vor dem Ukraine-Krieg sind die Preissprünge immens. Haushalte müssen sich weiterhin auf höhere Kosten einstellen.
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Gasanbieter planen Preiserhöhungen
Gaskunden erwarten Preissteigerungen. Nach Angaben des Vergleichsportals Verivox für "Focus Online" kündigtenfür März, April und Mai insgesamt 32 regionale Grundversorger Erhöhungen an. Dadurch steigt der Preis um durchschnittlich 11,1 Prozent. Eine Familie, mit einem jährlichen Gasverbrauch von20.000 kWh, muss 283 Euro mehr zahlen. Auch die Neukundenpreise der überregionalen Anbieter stiegen im Vergleich zum vorherigen Jahr um etwa 43 Prozent an.
Preisanstieg: Gaskunden zahlten fast 80 Prozent mehr
Zahlen aus dem letzten Jahr zeigen, dass die Preise weiterhin hoch ausfallen. Laut einem Bericht des Statistischen Bundesamts zahlten private Haushalte in Deutschland im zweiten Halbjahr 2024 im Schnitt 12,28 Cent je Kilowattstunde Erdgas. Das waren 3,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 und 7,6 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2023. Gemessen am zweiten Halbjahr 2021, dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der folgenden Energiekrise, lagen die Gaspreise für private Haushalte damit um fast 80 Prozent (79,8 Prozent) höher, so die Statistiker.
Weniger drastisch fällt der Vergleich bei Strom aus. Eine Kilowattstunde kostete Verbraucher im zweiten Halbjahr 2024 im Schnitt 41,2 Cent. Das waren 0,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 und 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Zeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine steht ein Plus von gut einem Viertel (+25,3 Prozent). Wie hoch die Preise in den deutschen Städten ausfallen, erfahren Sie hier.
Steuern und Gebühren treiben Preise hoch
Zum Anstieg der Energiepreise trugen höhere Steuern und Gebühren bei. So sorgten die ab April 2024 wieder zum normalen Steuersatz zurückgekehrte Umsatzsteuer und die ab Juli erhöhte Gasspeicherumlage für einen Preisanstieg, erklärten die Statistiker. Die Steuerbelastung für private Erdgaskunden wuchs gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 damit um gut ein Drittel. Private Stromkunden zahlten für Energie und Vertrieb im zweiten Halbjahr 2024 im Schnitt 2,4 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2024. Allerdings führten höhere Netzentgelte zu dem etwas gestiegenen Gesamtpreis für Strom.
Union und SPD haben sich in ihren Sondierungsgesprächen auf Entlastungen beim Strompreis für Unternehmen und Verbraucher geeinigt. So sollen Stromsteuer und Netzentgelte deutlich sinken.
Unternehmen oder Behörden kamen im Durchschnitt günstiger weg als private Haushalte, zeigt die Statistik. Sie zahlten im zweiten Halbjahr 2024 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 6,35 Cent je Kilowattstunde. Für Strom zahlten sie zuletzt im Mittel 20,55 Cent je Kilowattstunde ohne die Steuern. Das entspricht in beiden Fällen etwa der Hälfte des Preisniveaus für private Verbraucher.
So können Gaskunden sparen
Für Gaskunden gibt es gute Nachrichten. Mit neuen Verträgen können Haushalte sparen. Sollte der Tarif zu teuer sein, kann sich ein Wechsel zu einem günstigeren Angebot mit Preisgarantie lohnen. Deshalb lohnt sich ein Preisvergleich - auch für Strom.
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bos/news.de/dpa
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