Köln: Motorenbauer Deutz will Rüstungsgeschäft ausweiten

Die Kölner Traditionsfirma Deutz stellt Motoren für Bagger und andere große Fahrzeuge her. Zuletzt schwächelte das Geschäft, nun aber gibt es neue Hoffnung. Dabei geht es auch um Panzer.

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Der Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke bei Nacht. Aktuelle News aus und über Köln hier auf news.de. (Foto) Suche
Der Kölner Dom und die Hohenzollernbrücke bei Nacht. Aktuelle News aus und über Köln hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Jürgen Feldhaus

Der Motorenbauer Deutz möchte sein bislang nur kleines Geschäft mit der Rüstungsbranche deutlich ausweiten. "Für uns ist Defence ein sehr wichtiger und interessanter Markt mit großem Wachstumspotenzial", sagte Firmenchef Sebastian Schulte in Köln. Man habe eine lange Liste an Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Staaten erstellt und die Vertriebsaktivitäten verstärkt.

Es gehe um Motoren für kleine und mittlere Militärfahrzeuge sowie Radpanzer, nicht um Hauptmotoren für schwere Kampfpanzer mit Ketten. Deutz liefert bereits den Motor für einen polnischen Truppentransporter sowie Hilfsmotoren für Kampfpanzer. Außerdem baut die Firma in alte Panzer neue Motoren ein, damit diese länger genutzt werden können.

Im laufenden Geschäftsjahr werde man mit Defence voraussichtlich einen Umsatz im mittleren Millionen-Euro-Bereich machen, so Schulte. Damit ist es für das Unternehmen vorerst nur eine Nische. Eine Prognose, wie stark das Militärgeschäft von Deutz in den kommenden Jahren sein werde, machte Schulte nicht. Dafür sei es zu früh, sagte der Manager. "Wir wollen das Defence-Geschäft systematisch ausbauen."

Geldregen des Bundes könnte Auftrieb geben

Mit Blick auf die Milliardenkredite des Bundes, die CDU/CSU und SPD unlängst auf den Weg gebracht haben und die für Infrastruktur und Verteidigung genutzt werden sollen, rechnet sich Deutz auch im Baubereich einen Wachstumsimpuls aus, etwa wenn neue Baumaschinen gebraucht werden. "Wir sind bereit und können unsere Produktion jederzeit hochfahren."

Deutz stellt Motoren für Hebebühnen, Traktoren, Erntemaschinen, Bagger und andere große Maschinen her. Wegen der schwachen Konjunktur machte das Kölner Traditionsunternehmen mit seinen etwa 5200 Mitarbeitenden zuletzt schlechtere Geschäfte, der Umsatz sackte im vergangenen Jahr um 12,1 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro ab und das Betriebsergebnis (Ebit) brach um zwei Drittel auf 42 Millionen Euro ein. Dieses Jahr soll es wieder besser laufen, das Management prognostiziert einen Konzernumsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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