Die USA haben neue Zölle gegen die EU verhängt. Die Europäische Union lässt sich aber von Trumps Regierung nicht einschüchtern und erhob einen Whiskey-Zoll. Der US-Präsident droht mit drastischen Gegenmaßnahmen. Das könnte hinter seiner Wut stecken.

- Donald Trump droht EU mit Wein-Zöllen
- US-Präsident wütend wegen Gegenzöllen auf Whiskey
- EU lässt sich von Trump nicht unterkriegen
- Republikaner könnte mit seinen Zöllen mehrere Ziele verfolgen
Beim Whiskey versteht Donald Trump offenbar keinen Spaß. Nachdem die USA neue Zölle auf EU-Exporte erhoben hatte, reagierte die Europäische Union mit Gegenmaßnahmen. Das gefällt dem US-Präsidenten gar nicht und er droht mit neuen Zöllen. Doch die EU lässt sich nicht unter Druck setzen.
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Donald Trumps Whiskey-Wut: US-Präsident droht EU mit Strafzöllen auf Wein und Co.
Donald Trump hat der EU aus seinem Social-Media-Netzwerk Truth Social mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränke aus Frankreich und anderen EU-Staaten gedroht. Die USA würden diese Zölle in Kürze erheben, wenn die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknehme. Trump behauptete, die EU sei allein zu dem Zweck gegründet worden, die Vereinigten Staaten zu übervorteilen.
Hintergrund zum Zoll-Zoff
Die EU will mit Gegenzöllen auf US-Waren im Milliardenwert die neuen amerikanischen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte kontern. Die Höhe der Zusatzzölle soll zum Teil bei 50 Prozent liegen - so zum Beispiel für Jack-Daniel's-Whiskey.
EU lässt sich nicht von Trump einschüchtern
Die EU hat ein "Sicherheitsnetz mit Gegenmaßnahmen" geknüpft", erklärt Bernd Lange, Vorsitzender des EU-Handelsausschusses gegenüber "n-tv.de". Denn Trump verstößt gegen Regelungen. "Die Zölle, die US-Präsident Donald Trump gegen die EU erhoben hat, sind illegal, weil sie mit keinen Regeln der Welthandelsorganisation WTO in Übereinstimmung sind", so Lange. Anders als Trump halte sich die EU an die Gesetzgebungen. Versuche, mit ihm zu verhandeln, scheiterten. Trump wollte keinen Aufschub und keine Verhandlungen.
Gründe für Zoll-Drohungen: Donald Trump holt altes Gesetz hervor
Donald Trump hört beim Alkohol nicht auf und droht der EU mit Zöllen von 25 Prozent auf alle Einfuhren aus der Europäischen Union. Trump begründet die Zölle auf Aluminium und Stahl mit der nationalen Sicherheit der USA. Das sei nachvollziehbar, weil es eine Verbindung zur Sicherheit gebe, so Lange. Eine andere Sache besorgt ihn aber. Trump hätte "eine uralte Gesetzgebung aus der Mottenkiste geholt, die den Präsidenten ermächtigt, gegen unfaire Handelspraktiken und unfaires Behandeln amerikanischer Unternehmen im Ausland vorzugehen." Dazu gehören auch die Kartellverstöße von Meta. Der Konzern soll deshalb 800 Euro Strafe zahlen. Das gefällt dem US-Präsidenten gar nicht. Er hatte"angedroht, deshalb Zölle gegen die EU zu erheben, etwa gegen Autos, die Pharmaindustrie und im Maschinenbau." Die EU lasse sich laut Lange aber nicht erpressen, denn die Regulierung von Tech-Unternehmen sei wichtig, um Verbraucher:innen zu schützen.
Was hat Trump mit seinen EU-Zöllen vor?
Das lässt vermuten, dass Trump Veränderungen in der europäischen Gesetzgebung durchdrücken will. "Wir wissen nicht, was er zuerst erreichen will, eher die Veränderungen digitaler Gesetze oder vielleicht auch eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben von europäischen Ländern. Außerdem hat er häufig gesagt, er will das Handelsbilanzdefizit mit der EU bei Gütern reduzieren", meint Lange. Welche Interessen Trump wirklich verfolgt, wird sich zeigen.
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bos/news.de/dpa
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