Verdi-Streik aktuell: Warnstreik in Kliniken und Pflegeheimen hat begonnen

Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst geht in die heiße Phase. Das dürften nun auch Kranke und Pflegebedürftige zu spüren bekommen. Alle aktuellen News zum Verdi-Warnstreik am Donnerstag (06.03.) finden Sie hier.

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Verdi ruft im Gesundheitsbereich zum Streik auf. (Foto) Suche
Verdi ruft im Gesundheitsbereich zum Streik auf. Bild: picture alliance/dpa | Uwe Zucchi
  • Verdi mit Warnstreik am Donnerstag, den 6. März
  • Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen
  • Verdi-Sprecher sehen die bisherigen Angebote als "Provokation"

Die Gewerkschaft Verdi ruft für Donnerstag (6. März) zu einem bundesweiten Warnstreiktag in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten des Bundes und der Kommunen auf. Dies teilte die Gewerkschaft in Berlin mit. Menschen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen. Dort steht Mitte März die nächste Verhandlungsrunde an.

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Verdi: Angebot der Arbeitgeber sei "eine Provokation"

"Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Doch die Arbeitgeber ließen diese Anerkennung vermissen, fügte sie hinzu.

Sie bezog dies darauf, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. "Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation", meinte die Gewerkschafterin.

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.

Verdi Pflegestreik am 6. März aktuell im Ticker

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+++ 06.03.2025: Kritik von kommunalen Arbeitgebern +++

Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren das Vorgehen. Warnstreiks, die die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung und den Nahverkehr einschränkten oder gar lahmlegten, schadeten in erster Linie den Bürgern. Die dritte Verhandlungsrunde vom 14. bis zum 16. März solle eine «tragfähige Lösung» bringen. Dafür brauche es aber Bewegung auf beiden Seiten.

Verdi fordert acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind etliche Kundgebungen geplant. Verdi-Bundeschef Frank Werneke will am Vormittag im ostwestfälischen Bad Oeynhausen sprechen. Weitere Kundgebungen sind in Dortmund, Bochum, Essen, Köln oder Solingen von Verdi vorgesehen.

+++ 06.03.2025: Bundesweit Streik in Kliniken und Heimen gestartet +++

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat Verdi einen bundesweiten Warnstreiktag an zahlreichen Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen von Bund und Kommunen gestartet. So seien in Köln etliche Beschäftigte mehrerer Kliniken dem Streikaufruf gefolgt, sagte ein regionaler Vertreter der Gewerkschaft der Deutschen Presse-Agentur.

Verdi geht davon aus, dass sich Beschäftigte aus bundesweit mehr als 200 Gesundheitseinrichtungen an dem Warnstreiktag beteiligen. Dabei geht es insbesondere um Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Laut Gewerkschaft gibt es in allen bestreikten Einrichtungen einen Notdienst. In Pflegeheimen werde häufig auf eine Besetzung wie an Wochenenden zurückgegriffen.

Mit einem Aktionstag, der sich Warnstreiks in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes wie etwa kommunalen Verkehrsbetrieben anschließt, will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen. So gelte es die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen zu verbessern, um Beschäftigte zu halten, neue Mitarbeiter zu gewinnen so und dem Personalmangel entgegenzuwirken.

+++ 03.03.2025: Forderung nach mehr Geld und mehr Freizeit +++

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Für den Bund sitzt Innenministerin Nancy Faeser (SPD) mit am Tisch. Sie hatte bei der vergangenen Runde ernsthafte Verhandlungen versprochen, um eine angemessene Lösung zu finden.

Für die Kommunen verhandelt die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) mit. Sie ist Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Sie hatte eingewandt, mehr Freizeit für die Beschäftigten würde die Einrichtungen belasten.

Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.

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/fka/news.de/dpa

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