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Arsen und Co.: Hohe Schadstoffwerte in Reiswaffeln für Kinder

Waffeln aus Mais und Reis werden häufig als gesunde Alternative zu Schokoriegeln und Co. beworben - insbesondere Kinder sind eine der Zielgruppen. Dabei befinden sich laut VKI bedenklich hohe Schadstoffwerte in ihnen.

Reiswaffeln sind ein beliebter Snack, der eigentlich eine Alternative zu Zuckerbomben sein soll. (Foto) Suche
Reiswaffeln sind ein beliebter Snack, der eigentlich eine Alternative zu Zuckerbomben sein soll. Bild: picture alliance / Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa | Patrick Pleul
  • Reiswaffeln sind oft weniger gesund, als vermutet wird
  • Viele enthalten deutlich zu viel Zucker
  • Einige weisen zudem hohe Schadstoffwerte auf

Wer seinem Kind etwas Gutes tun möchte, der greift statt zu Kinderschokolade und ähnlichen zuckerhaltigen Süßigkeiten auch mal lieber zu gesunden Alternativen. Dazu zählen auch Waffeln aus Mais oder Reis, die dank dem hohen Eiweißgehalt und Ballaststoffen eigentlich eine sinnvolle Zwischenmahlzeit darstellen. Doch gerade die für Kinder ausgelobten Waffeln enthalten häufig einen bedenklich hohen Gehalt an Schadstoffen. Das ergab ein Test des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI).

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Wie gesund sind Waffeln aus Reis oder Mais wirklich?

Obwohl sie häufig als gesunder Snack angepriesen werden, sind Waffeln aus Reis oder Mais offenbar häufig mit Schadstoffen belastet. Laut dem VKI enthalten die beliebten Waffeln oft Arsen, Cadmium und Acrylamid. Zusätzlich werden die eigentlich gesunden Waffeln oft mit Schokolade überzogen - auch das sorgt für Punkteabzug bezüglich der Nährstoffbilanz. Insgesamt hat der VKI 22 Produkte getestet, darunter auch sieben, die direkt für Kinder beworben werden. Im Test wurden die Waffeln darauf überprüft, aus was sie sich zusammensetzen, ob sie Schadstoffe enthalten und wie nahrhaft die Snacks überhaupt sind. Zudem wurde auch auf eine korrekte Kennzeichnung der Verpackung geachtet und wie verbraucherfreundlich diese gestaltet ist.

Deutlich zu viel Zucker enthalten

Das Ergebnis enttäuschte: Nur zwei der getesteten Kinderwaffeln wurden vom VKI mit der Note "Gut" bewertet. Viele enthielten deutlich zu viel Zucker: Dafür sorgten häufig süße Zusätze wieSäfte, Früchte, Gewürze und Aromen wie Schokolade oder Zimt. Der VKI kritisiert dabei besonders scharf, dass die Kinder sich durch die starke zusätzliche Süßung der Waffeln nur unnötig an extrem süße Geschmäcker gewöhnen würden. Das ist problematisch, denn laut Studien präferieren Kinder aus evolutionsbiologischen Gründen ohnehin süße Geschmäcker. In der modernen Essenswelt kann dies allerdings zu früher Fettleibigkeit und Diabetes führen. Eine Überzuckerung der Waffeln ist daher unnötig und kann die Präferenzen zum Nachteil der Kinder verfestigen. Kein einziges Produkt konnte den Nutri-Score "A" erreichen - eine wirkliche Alternative zu herkömmlichen Snacks sind die Waffeln daher nicht.

Kinder-Waffeln enthalten giftige Schadstoffe wie Arsen

Ein großes Problem stellt außerdem der Gehalt an Acrylamid, Schwermetallen (Arsen, Cadmium, Blei) und Schimmelpilzgiften in den Reis- und Maiswaffeln dar. Acrylamid ist laut World Health Organization (WHO) ein Neurotoxin, kann die Fruchtbarkeit hemmen und gilt als potenziell krebserregend. Es kommt vor allem in stark erhitztem, frittiertem und geröstetem Essen vor.  Die Schwermetalle, allen voran Arsen und Cadmium, gelten als krebserregend und können mit der Zeit Nieren und Knochen schädigen. Laut Test waren die Schadstoffwerte insbesondere bei zwei Waffeln erhöht, sodass diese nur mit der Note "weniger zufriedenstellend" bewertet wurden.

Empfehlenswert sind vor allem "normale" Reiswaffeln, da diese weder einen erhöhten Salzgehalt haben, wie es bei Maiswaffeln der Fall ist, noch einen erhöhten Zucker- oder Schadstoffgehalt aufweisen. Zudem sind sie reich an Eiweiß und Ballaststoffen. Dabei sollten Verbraucher auch lieber auf die nicht explizit für Kinder beworbenen Waffeln zurückgreifen, denn dieses sind nicht nur oft überzuckert, sondern auch überteuert. Während normale Reiswaffeln rund 10 Euro pro Kilo kosten, liegt der Durchschnittspreis von Kinder-Waffeln bei rund 30 Euro pro Kilo. Somit lässt sich auch einiges sparen, wenn man zu den normalen Waffeln greift.

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