Die hohen Strompreise am Energiemarkt lösten schwere Vorwürfe aus. Es ist sogar von Manipulation die Rede. Wurde Strom bewusst zurückgehalten? Behörden haben nun eine Untersuchung eingeleitet.
- Nach Strompreisanstieg: Vorwurf der Manipulation
- RWE äußert sich zum Verdacht
- Behörden untersuchen Manipulationsvorwürfe
Am Strommarkt explodierten zuletzt die Preise. Die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung " (FAZ) hat sich mit den Preiserhöhungen auseinandergesetzt. Dabei kam ein Verdacht auf: Die Kraftwerkbetreiber könnten gezielt Werke vom Netz genommen haben, um so den Aufwärtstrend zu begünstigen. Haben die Energieversorger wirklich manipuliert oder steckt etwas anderes dahinter?
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Strompreise explodieren: Vorwurf der Manipulation entbrannt
Am Donnerstag (12. Dezember) erreichten die Preisemit 395 Euro pro Megawattstunde einen neuen Rekordwert, schreibt die FAZ. Grund dafür könnte die Dunkelflaute sein, also die Zeit, in der es keine Wind- und Sonnenenergie gibt. Das lässt die Preise in die Höhe steigen.Das Bundeskartellamt hatte Ende November "strukturelle Marktmacht im Bereich der Stromerzeugung" vorgeworfen. Im Visier sind auch große Betreiber wie RWE. RWE betonte, keinen Strom zurückgehalten zu haben. Eine Sprecherin sagte gegenüber "Bild": "Für unsere Gas- und Braunkohlenkraftwerke in Deutschland können wir sagen, dass alle Anlagen in der Zeit der hohen Strompreise in den letzten Tagen zur Stromerzeugung voll eingesetzt wurden."
Experten erklären: Das steckt hinter dem Strompreisanstieg
Die Preise für Steinkohle- und Erdgasstromerzeugung seien im Vergleich zu Zeiten mit anderen Tagen mit Dunkelflaute nicht geringer. Dafür stiegen die Preise in dieser Zeit nie so heftig an. Das deute aber nicht daraufhin, dass Kraftwerkkapazitäten gezielt zurückhielten wurden, erklärte, Energie-Ökonom Prof. Manuel Frondel. Starke Anstiege seien nicht überraschend, so Kerstin Andreae, Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). "Wir haben Regelwerke und Behörden wie die Bundesnetzagentur, die den Markt kontinuierlich überwachen und die Einhaltung der Marktregeln sicherstellen." Zu einem Versorgungsengpass kam es nicht. Darauf gibt es keine Hinweise. Auch die Stromreserve wurde nicht eingesetzt. Diese greifen bei Engpässen und sind nicht am Strommarkt. Dadurch wirkt sich das nicht auf den Preis aus. In Deutschland stehen 90 Gigawatt regelbare Leistung zur Verfügung. Dadurch sind Stromengpässe laut Experten unwahrscheinlich, schreibt die FAZ. Auf Verbraucher:innen wirkt sich die Preiserhöhung aber nicht so schnell aus. Unternehmen spüren eher die Auswirkungen.
Behörden untersuchen Manipulationsverdacht
Das Das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur gehen den Vorwürfen nach und haben Untersuchungen eingeleitet. Die Behörden wollen Manipulationen ausschließen. Möglicherweise steckt hinter dem Preisanstieg ein normales Marktergebnis, sagte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts der Zeitung.
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bos/news.de
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