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Inflation aktuell September 2024: Flugtickets deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Flugtickets sind in den vergangenen Jahren um rund 50 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Preise dagegen zurück. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) (Foto) Suche
Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / weyo

Die Inflation hat Flugtickets in den vergangenen vier Jahren deutlich stärker getroffen als andere Waren und Dienstleistungen. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 47,9 Prozent zu. Dagegen lag die Gesamtinflation im gleichen Zeitraum nur bei 19,7 Prozent.

Inflation für Flugtickets im September 2024

Im Vergleich zum Vorjahr sind Flugtickets dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Personenbeförderung im Luftverkehr", wie es offiziell heißt, lagen im September 2024 um 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Flugtickets noch bei -0,2 Prozent.
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Inlandsflüge mit besonders hoher Inflation

In der Unterkategorie Inlandsflüge gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Internationale Flüge. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Inlandsflüge6,1 %5,0 %27,8 %
2Internationale Flüge-8,5 %-3,9 %49,3 %
GesamtPersonenbeförderung im Luftverkehr-7,8 %-3,4 %47,9 %

Flugtickets entwickeln sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Personenbeförderung im Luftverkehr die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Personen- und Güterbeförderung im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Personen- und Güterbeförderung im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Personenbeförderung im Schiffsverkehr. Hier stiegen die Preise um 6,1 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Personenbeförderung im Schiffsverkehr-5,5 %6,1 %22,0 %
2Ausgaben für andere Verkehrsdienstleistungen0,1 %5,1 %31,0 %
3Personenbeförderung im Schienenverkehr0,8 %4,0 %3,3 %
4Kombinierte Personenbeförderungsleistungen0,0 %3,2 %-17,1 %
5Personenbeförderung im Straßenverkehr-4,2 %1,3 %20,2 %
6Personenbeförderung im Luftverkehr-7,8 %-3,4 %47,9 %
GesamtPersonen- und Güterbeförderung-3,0 %1,3 %9,9 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Flugtickets aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Personenbeförderung im Luftverkehr-7,8-3,447,9
Inflation gesamt119,71,619,7

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,6 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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