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Inflation aktuell September 2024: Möbel günstiger als vor einem Jahr!

Nicht immer geht es mit den Preisen nur noch oben. In der Produktkategorie Möbel sind die Preise gefallen. Trotz des jüngsten Preisrückgangs sind Produkte dieser Kategorie aber teurer als noch im Jahr 2020. Jetzt mehr lesen!

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Geld Bild: Adobe Stock / RomanR

Die Kosten für Möbel haben sich seit Beginn des Jahrzehnts erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 19,5 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Möbel liegt damit unter der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Möbel im September 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Möbel dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Möbel und Leuchten", wie es offiziell heißt, lagen im September 2024 um 1,6 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Möbel noch bei -1,2 Prozent.
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Wohnmöbel mit besonders hoher Inflation

Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Möbel in weitere Unterkategorien. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Wohnmöbel. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Gartenmöbel oder Campingmöbel. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Wohnmöbel-0,3 %-1,2 %19,8 %
2Beleuchtung-0,8 %-3,0 %10,0 %
3Gartenmöbel oder Campingmöbel-0,5 %-4,6 %22,3 %
GesamtMöbel und Leuchten-0,4 %-1,6 %19,5 %

Möbel entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Möbel und Leuchten die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Möbel, Leuchten, Teppiche und andere Bodenbeläge im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Möbel, Leuchten, Teppiche und andere Bodenbeläge im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Teppiche und andere elastische Bodenbeläge. Hier stiegen die Preise um 1,8 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Teppiche und andere elastische Bodenbeläge-0,3 %1,8 %19,9 %
2Reparatur v. Möbeln, Leuchten, elast. Bodenbelägen0,3 %1,2 %15,6 %
3Möbel und Leuchten-0,4 %-1,6 %19,5 %
GesamtMöbel, Leuchten, Teppiche und andere Bodenbeläge-0,4 %-1,3 %19,4 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Möbel ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im September 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Möbel und Leuchten-0,4-1,619,5
Inflation gesamt119,71,619,7

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,6 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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