Die Preise in der Produktkategorie Olivenöl sind in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Gegenüber dem Vorjahr ging es mit den Preisen ebenfalls nach oben. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!
Fast schon eine Preisexplosion. Seit Beginn des Jahrzehnts haben sich die Kosten in der Kategorie Olivenöl mehr als verdoppelt. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 105,5 Prozent. Die Inflationsrate lag im gleichen Zeitraum insgesamt bei 19,7 Prozent.
Inflation für Olivenöl im September 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Olivenöl teurer geworden. Die Preise lagen im September 2024 um 29,6 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Olivenöl noch bei 35,0 Prozent.
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Olivenöl mit besonders hoher Inflation
Die Preissteigerung in der Kategorie Olivenöl ist sogar die höchste in der Oberkategorie Speisefette und Speiseöle. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent teurer geworden.
In der Unterkategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Olivenöl | -1,2 % | 29,6 % | 105,5 % |
2 | Butter | 3,9 % | 29,3 % | 46,9 % |
3 | Schmalz oder anderes tierisches Speisefett | 0,4 % | 11,5 % | 44,9 % |
4 | Margarine oder Pflanzenfett | -0,6 % | -3,0 % | 56,0 % |
5 | Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches | -1,2 % | -7,3 % | 61,1 % |
Gesamt | Speisefette und Speiseöle | 1,4 % | 16,6 % | 58,5 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Olivenöl aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im September 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Olivenöl | -1,2 | 29,6 | 105,5 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,6 | 19,7 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,6 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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