Für Produkte der Kategorie Fleisch und Fleischwaren muss rund 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Juli des Vorjahres gab es dagegen keine Preisänderungen. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.
Produkte der Kategorie Fleisch und Fleischwaren sind in den vergangenen Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 29,2 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Fleisch und Fleischwaren liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Fleisch und Fleischwaren im August 2024
Im Vergleich zum Vorjahr gab es in der Rubrik Fleisch und Fleischwaren dagegen im Schnitt keine Preisänderungen. Die Preise lagen im August 2024 genauso hoch wieim Vorjahr. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fleisch und Fleischwaren noch bei 0,3 Prozent.
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Rind- und Kalbfleisch mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Fleisch und Fleischwaren in weitere Unterkategorien. In der Unterkategorie Rind- und Kalbfleisch gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Geflügelfleisch. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Rind- und Kalbfleisch | 0,8 % | 2,4 % | 34,0 % |
2 | Andere Fleischprodukte | -0,5 % | 2,4 % | 22,8 % |
3 | Schweinefleisch | -0,2 % | 0,6 % | 30,5 % |
4 | Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch | 0,3 % | -2,3 % | 24,7 % |
5 | Geflügelfleisch | 0,2 % | -2,4 % | 40,1 % |
Gesamt | Fleisch und Fleischwaren | 0,2 % | 0,0 % | 29,2 % |
Fleisch und Fleischwaren entwickelt sich günstiger
Andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, anders als in der Kategorie Fleisch und Fleischwaren. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 15,9 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Speisefette und Speiseöle | 1,0 % | 15,9 % | 56,3 % |
2 | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | -0,1 % | 5,0 % | 36,2 % |
3 | Obst | 0,9 % | 2,5 % | 16,2 % |
4 | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,4 % | 1,4 % | 33,3 % |
5 | Gemüse | -3,0 % | 0,9 % | 26,2 % |
6 | Brot und Getreideerzeugnisse | -0,3 % | 0,9 % | 38,1 % |
7 | Fleisch und Fleischwaren | 0,2 % | 0,0 % | 29,2 % |
8 | Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | 0,3 % | -0,1 % | 29,1 % |
9 | Molkereiprodukte und Eier | 0,8 % | -0,1 % | 41,7 % |
Gesamt | Nahrungsmittel | -0,2 % | 1,5 % | 32,6 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Fleisch und Fleischwaren ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im August 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Fleisch und Fleischwaren | 0,2 | 0,0 | 29,2 |
Inflation gesamt | 119,7 | 1,9 | 19,7 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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