Erstellt von - Uhr

Lebensmittelpreise aktuell August 2024: Fisch deutlich teurer!

Die Preise in der Produktkategorie Fisch sind in den vergangenen Jahren um rund 30 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Juli des Vorjahres gingen die Preise dagegen zurück. Jetzt mehr lesen!

Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) (Foto) Suche
Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / weyo

Fisch ist seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 29,1 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Fisch ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Fisch im August 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Fisch dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte", wie es offiziell heißt, lagen im August 2024 um 0,1 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fisch noch bei -0,2 Prozent.
Lesen Sie außerdem:

Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Produkt aus der Kategorie Fisch sind im gleichen Maße teurer geworden. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt. In der Unterkategorie Fische und Fischfilets, tiefgefroren gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt1,5 %3,2 %17,1 %
2Tiefgefrorene Meeresfrüchte-0,2 %1,2 %8,6 %
3Fische und Fischfilets, frisch oder gekühlt0,2 %0,7 %29,0 %
4Fisch, getrocknet, geräuchert oder gesalzen1,9 %0,3 %28,2 %
5Fische und Fischfilets, tiefgefroren0,6 %-1,8 %30,3 %
GesamtFisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3 %-0,1 %29,1 %

Fisch entwickelt sich günstiger

Andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, ganz im Gegensatz zur Kategorie Fisch. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 15,9 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im August 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle1,0 %15,9 %56,3 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren-0,1 %5,0 %36,2 %
3Obst0,9 %2,5 %16,2 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.0,4 %1,4 %33,3 %
5Gemüse-3,0 %0,9 %26,2 %
6Brot und Getreideerzeugnisse-0,3 %0,9 %38,1 %
7Fleisch und Fleischwaren0,2 %0,0 %29,2 %
8Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3 %-0,1 %29,1 %
9Molkereiprodukte und Eier0,8 %-0,1 %41,7 %
GesamtNahrungsmittel-0,2 %1,5 %32,6 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im August 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,7. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,70 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3-0,129,1
Inflation gesamt119,71,919,7

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.