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Inflation aktuell August 2024: Körperpflege immer teurer!

Die Kosten für Körperpflege sind im vergangenen Jahr gestiegen. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Teuerung und Inflation - ist das dasselbe? (Foto) Suche
Teuerung und Inflation - ist das dasselbe? Bild: Adobe Stock / wetzkatz

Die Inflation hat Produkte der Kategorie Tabakwaren seit Beginn des Jahrzehnts stärker getroffen als andere Waren und Dienstleistugnen.

Inflationsrate für Körperpflege im August 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Körperpflege teurer geworden. Die Preise lagen im August 2024 um 2,8 Prozent höher als im August des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit ebenfalls über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Körperpflege noch bei 3,0 Prozent.
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Friseurleistungen u.a. Dienstl. für Körperpflege mit besonders hoher Inflation

Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Körperpflege in weitere Unterkategorien. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Friseurleistungen u.a. Dienstl. für Körperpflege. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Elektrische Geräte für die Körperpflege.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Friseurleistungen u.a. Dienstl. für Körperpflege0,1 %3,7 %21,7 %
2Andere Artikel u. Erzeugnisse für die Körperpflege0,2 %2,1 %25,0 %
3Elektrische Geräte für die Körperpflege-0,9 %0,3 %12,2 %
GesamtKörperpflege0,2 %2,8 %23,2 %

Körperpflege entwickelt sich günstiger

Auch andere Dienstleistungen aus der Oberkategorie Andere Waren und Dienstleistungen werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Körperpflege. Insgesamt sind Andere Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Versicherungsdienstleistungen. Hier stiegen die Preise um 12,6 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Persönliche Gebrauchsgegenstände, sie wurde nur um 0,6 Prozent teurer.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Versicherungsdienstleistungen-0,1 %12,6 %23,0 %
2Dienstleistungen sozialer Einrichtungen0,4 %7,8 %25,3 %
3Andere Dienstleistungen, a.n.g.0,1 %3,1 %17,9 %
4Körperpflege0,2 %2,8 %23,2 %
5Finanzdienstleistungen, a.n.g.0,0 %2,5 %12,7 %
6Persönliche Gebrauchsgegenstände, a.n.g.-0,9 %0,6 %12,5 %
GesamtAndere Waren und Dienstleistungen0,1 %6,2 %21,3 %

Die Abkürzung a.n.g. steht für "anderweitig nicht genannt". Sie umfasst also Produkte oder Dienstleistungen, für die es keine eigene Kategorie gibt.

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Körperpflege aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,7. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,7 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Körperpflege0,22,823,2
Inflation gesamt119,71,919,7

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 1,9 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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