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Streik bei Discover ab 27.08.: Flugausfälle und Verspätungen möglich - nächster Warnstreik ab Dienstag

Fluggäste der Fluggesellschaft Discover müssen sich erneut auf Streiks einstellen. Ab dem 27. August rufen die Gewerkschaften der Lufthansa-Tochter zu einem viertägigen Warnstreik auf. Das müssen reisende wissen.

Die Gewerkschaften der Lufthansa-Tochter Discover rufen zu einem erneuten Warnstreik auf. (Foto) Suche
Die Gewerkschaften der Lufthansa-Tochter Discover rufen zu einem erneuten Warnstreik auf. Bild: picture alliance/dpa | Arne Dedert
  • Warnstreik bei Discover ab 27. August
  • Lufthansa-Tochter ruft zu einem viertägigen Streik auf
  • Reisende müssen mit Verspätungen und Flugausfällen in Deutschland rechnen

Reisende müssen sich erneut auf einen erneuten Streik an deutschen Flughäfen einstellen. Bei der Lufthansa-Tochter Discover legen Piloten und Bodenpersonal die Arbeit nieder. Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) ruft zu einem viertägigen Warnstreik auf. Das hat Auswirkungen auf die Reisepläne vieler Kunden.

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Der Streik soll von Dienstag (27. August) bis einschließlich Freitag (30. August) andauern, wie die Gewerkschaften in Frankfurt mitteilen. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland. Dadurch kann es zu Flugausfällen und Verspätungen kommen. Reisende sollten sich deshalb vorab informieren, ob sie von dem Warnstreik betroffen sind. Zuvor hatten sich die Beschäftigten in getrennten Urabstimmungen eindeutig für einen Arbeitskampf ausgesprochen.

Erneuter Warnstreik im Verdi-Konflikt: Discover-Gewerkschaften wollen eigene Tarifwerke

Hintergrund ist ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Verdi habe im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder und sei vom Lufthansa-Management als Tarifpartner eingesetzt worden, sagen sie. 

Die VC-Piloten haben im Winter bereits in drei Runden gestreikt. Auch die Ufo hatte ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Verhandlungen mit dem Management zu erzwingen. 

Das wollen die Fluggewerkschaften der Lufthansa-Tochter

Neben regelmäßigen Lohnsteigerungen für beide Berufsgruppen bis Ende 2027 zwischen 16 und 38 Prozent enthält der Verdi-Vertrag Regelungen von Zulagen und Arbeitszeit, betrieblicher Altersvorsorge oder Hilfen beim Verlust der Fluglizenz. Für die eigenen Mitglieder hat Verdi einen verlängerten Kündigungsschutz sowie ein zusätzliches halbes Monatsgehalt festgehalten. Das Motto "Wer nicht mitmacht, wird schneller gekündigt" mache Ufo fassungslos, sagte Ufo-Tarifexperte Harry Jaeger. "Die Arbeitgeberseite lässt uns leider keine andere Wahl als den Arbeitskampf."

Für die Gewerkschaften VC und Ufo geht es auch um den Einfluss im Stammkonzern, in dem sie bislang tariflich fest verwurzelt sind. Das Management hat mit der Discover Airlines und der bislang nicht tarifierten City Airlines zwei Flugbetriebe etabliert, die zu geringeren Kosten Flüge übernehmen können, die bislang von der Lufthansa selbst oder ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline geflogen werden. Deren Flotte könnte künftig schrumpfen, sodass Arbeitsplätze zu den klassischen Tarifkonditionen verschwinden.

Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu verschiedenen Urlaubszielen in Europa und Übersee. Bis zum Jahr 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge anwachsen. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen, von denen eine unbekannte Zahl gewerkschaftlich organisiert ist.

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/news.de/dpa

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