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Inflation aktuell Juli 2024: Feste Brennstoffe deutlich teurer!

Für Produkte der Kategorie Feste Brennstoffe muss über 50 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Juni 2023 gingen die Preise dagegen zurück. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Die Kosten für Produkte der Kategorie Feste Brennstoffe haben sich seit Beginn des Jahrzehnts deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 50,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Feste Brennstoffe ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Feste Brennstoffe im Juli 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Feste Brennstoffe dagegen billiger geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 13,5 Prozent niedriger als im Juli 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Feste Brennstoffe noch bei -13,4 Prozent.
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Feste Brennstoffe entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Feste Brennstoffe die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Strom, Gas und andere Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Strom, Gas und andere Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Fernwärme u.A.. Hier stiegen die Preise um 31,0 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Fernwärme u.A.2,6 %31,0 %82,6 %
2Heizöl, einschließlich Betriebskosten0,9 %-2,3 %62,4 %
3Gas, einschließlich Betriebskosten-0,4 %-4,0 %88,9 %
4Strom-0,4 %-6,2 %27,2 %
5Feste Brennstoffe0,8 %-13,5 %50,7 %
GesamtStrom, Gas und andere Brennstoffe0,0 %-2,6 %50,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Feste Brennstoffe0,8-13,550,7
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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