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Inflation aktuell Juli 2024: Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge deutlich teurer!

Die Preise in der Produktkategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge sind in den vergangenen Jahren um rund 45 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Juni 2023 gingen die Preise dagegen zurück. Jetzt mehr lesen!

Produkte und Dienstleistungen werden teurer (Foto) Suche
Produkte und Dienstleistungen werden teurer Bild: Adobe Stock / refresh(PIX)

Die Kosten für Produkte der Kategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 43,4 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge sind also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge im Juli 2024

Im Vergleich zum Vorjahr sind Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge dagegen günstiger geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 0,3 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge noch bei -0,6 Prozent.
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Dieselkraftstoff mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge haben sich gleich verändert. In der Unterkategorie Dieselkraftstoff gab es die höchste Preissteigerung. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Autogas und andere Kraftstoffe. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Dieselkraftstoff1,0 %2,1 %48,4 %
2Motorenöl und andere Schmierstoffe-0,7 %0,3 %20,5 %
3Superbenzin0,5 %-1,0 %41,6 %
4Autogas und andere Kraftstoffe-0,3 %-1,7 %74,4 %
GesamtKraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge0,7 %-0,3 %43,4 %

Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge entwickelt sich günstiger

Andere Dienstleistungen aus der Oberkategorie Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, ganz im Gegensatz zur Kategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen. Hier stiegen die Preise um 5,9 Prozent.
In der Unterkategorie Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Juli 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Wartung und Reparatur von Fahrzeugen0,2 %5,9 %27,7 %
2Andere Dienstleistungen für Fahrzeuge0,4 %2,9 %16,6 %
3Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge0,7 %-0,3 %43,4 %
4Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge-0,4 %-0,7 %20,4 %
GesamtWaren und Dienstleistungen für Fahrzeuge0,4 %1,7 %31,6 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge0,7-0,343,4
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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