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Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Gemüse deutlich teurer!

Für Produkte der Kategorie Gemüse muss über 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Juni 2023 stiegen die Preise ebenfalls. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!

Sinkende Einkommenserwartungen und anhaltende Arbeitsmarktschwäche lassen Verbraucher pessimistisch in die Zukunft blicken (Symbolfoto) (Foto) Suche
Sinkende Einkommenserwartungen und anhaltende Arbeitsmarktschwäche lassen Verbraucher pessimistisch in die Zukunft blicken (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / Piman Khrutmuang

Produkte der Kategorie Gemüse sind in den vergangenen vier Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 30,1 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Gemüse liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Gemüse im Juli 2024

Gemüse werden nicht nur teuer, die Preise steigen auch immer schneller. 1,7 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Juli des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Gemüse noch bei 0,9 Prozent.
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Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet mit besonders hoher Inflation

Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Gemüse in weitere Unterkategorien. In der Unterkategorie Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet gab es die höchste Preissteigerung. In der Unterkategorie Chips und -sticks gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet2,0 %8,5 %64,4 %
2Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren1,7 %7,3 %46,2 %
3Gemüse (ohne Kartoffeln), frisch oder gekühlt-2,3 %0,6 %17,4 %
4Trockengemüse und konserviertes Gemüse0,2 %-0,7 %49,4 %
5Chips und -sticks0,2 %-4,2 %44,5 %
GesamtGemüse-0,9 %1,7 %30,1 %

Gemüse mit besonders hoher Inflation

Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Gemüse. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 14,3 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Juli 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle2,4 %14,3 %54,8 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren-0,1 %6,1 %36,4 %
3Gemüse-0,9 %1,7 %30,1 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.0,4 %1,5 %32,8 %
5Brot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %
6Obst-0,7 %0,6 %15,2 %
7Fleisch und Fleischwaren0,1 %0,3 %29,0 %
8Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte-0,6 %-0,2 %28,7 %
9Molkereiprodukte und Eier0,3 %-0,8 %40,6 %
GesamtNahrungsmittel-0,1 %1,3 %32,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Gemüse-0,91,730,1
Inflation gesamt119,82,319,8

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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