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Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Milch deutlich teurer!

Für Milch muss über 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Juni des Vorjahres sanken die Preise dagegen. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

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Statistiken Bild: Adobe Stock / LunaKate

Milch ist seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 31,9 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Milch ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Milch im Juli 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Milch dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Vollmilch", wie es offiziell heißt, lagen im Juli 2024 um 0,1 Prozent niedriger als im Juli 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Milch noch bei -6,1 Prozent.
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Milch mit besonders hoher Inflation

Auch Produkten aus der Kategorie Molkereiprodukte und Eier sind im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden und haben den Preisanstieg seit 2020 wieder verringert. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Produktgruppen. Insgesamt sind Molkereiprodukte und Eier im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Eier. Hier stiegen die Preise um 1,3 Prozent.
In der Unterkategorie Andere Milchprodukte war der Preisrückgang besonders hoch.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Eier-0,1 %1,3 %38,4 %
2Kondensierte Milch2,5 %1,0 %61,0 %
3Teilentrahmte Milch2,4 %0,1 %38,9 %
4Vollmilch2,6 %-0,1 %31,9 %
5Käse und Quark0,2 %-1,2 %45,2 %
6Joghurt-2,2 %-1,6 %31,7 %
7Andere Milchprodukte0,3 %-1,9 %37,4 %
GesamtMolkereiprodukte und Eier0,3 %-0,8 %40,6 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im Juli 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Vollmilch2,6-0,131,9
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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