Die Preise in der Produktkategorie Fleisch und Fleischwaren sind in den vergangenen Jahren um rund 30 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Juni des Vorjahres ging es mit den Preisen ebenfalls nach oben. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.
Die Teuerung war in der Kategorier Fleisch und Fleischwaren in den vergangenen vier Jahren deutlich höher als bei anderen Produkte. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 29,0 Prozent zu. Dagegen lag die Gesamtinflation im gleichen Zeitraum nur bei 19,8 Prozent.
Inflation für Fleisch und Fleischwaren im Juli 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Fleisch und Fleischwaren teurer geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 0,3 Prozent höher als im Juli des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fleisch und Fleischwaren noch bei 0,9 Prozent.
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Andere Fleischprodukte mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Preise für Fleisch und Fleischwaren haben sich gleich verändert. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Andere Fleischprodukte. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Andere Fleischprodukte | 0,1 % | 3,8 % | 23,4 % |
2 | Rind- und Kalbfleisch | -0,3 % | 2,5 % | 33,0 % |
3 | Schweinefleisch | 0,8 % | 0,8 % | 30,7 % |
4 | Geflügelfleisch | -0,6 % | -2,2 % | 39,8 % |
5 | Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch | -0,2 % | -3,0 % | 24,3 % |
Gesamt | Fleisch und Fleischwaren | 0,1 % | 0,3 % | 29,0 % |
Fleisch und Fleischwaren entwickelt sich günstiger
Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Fleisch und Fleischwaren. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 14,3 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Speisefette und Speiseöle | 2,4 % | 14,3 % | 54,8 % |
2 | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | -0,1 % | 6,1 % | 36,4 % |
3 | Gemüse | -0,9 % | 1,7 % | 30,1 % |
4 | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,4 % | 1,5 % | 32,8 % |
5 | Brot und Getreideerzeugnisse | 0,0 % | 0,9 % | 38,5 % |
6 | Obst | -0,7 % | 0,6 % | 15,2 % |
7 | Fleisch und Fleischwaren | 0,1 % | 0,3 % | 29,0 % |
8 | Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | -0,6 % | -0,2 % | 28,7 % |
9 | Molkereiprodukte und Eier | 0,3 % | -0,8 % | 40,6 % |
Gesamt | Nahrungsmittel | -0,1 % | 1,3 % | 32,8 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Fleisch und Fleischwaren | 0,1 | 0,3 | 29,0 |
Inflation gesamt | 119,8 | 2,3 | 19,8 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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