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Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Fleisch und Fleischwaren deutlich im Preis gestiegen!

Für Produkte der Kategorie Fleisch und Fleischwaren muss rund 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Preise ebenfalls. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  (Foto) Suche
Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

Die Teuerung war in der Kategorier Fleisch und Fleischwaren in den vergangenen vier Jahren deutlich höher als bei anderen Produkte. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 29,0 Prozent zu. Die Inflationsrate lag im gleichen Zeitraum insgesamt bei 19,8 Prozent.

Inflation für Fleisch und Fleischwaren im Juli 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Fleisch und Fleischwaren teurer geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 0,3 Prozent höher als im Juli 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fleisch und Fleischwaren noch bei 0,9 Prozent.
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Andere Fleischprodukte mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Fleisch und Fleischwaren haben sich gleich verändert. Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Andere Fleischprodukte. In der Unterkategorie Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Andere Fleischprodukte0,1 %3,8 %23,4 %
2Rind- und Kalbfleisch-0,3 %2,5 %33,0 %
3Schweinefleisch0,8 %0,8 %30,7 %
4Geflügelfleisch-0,6 %-2,2 %39,8 %
5Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch-0,2 %-3,0 %24,3 %
GesamtFleisch und Fleischwaren0,1 %0,3 %29,0 %

Fleisch und Fleischwaren entwickelt sich günstiger

Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Fleisch und Fleischwaren. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 14,3 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle2,4 %14,3 %54,8 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren-0,1 %6,1 %36,4 %
3Gemüse-0,9 %1,7 %30,1 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.0,4 %1,5 %32,8 %
5Brot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %
6Obst-0,7 %0,6 %15,2 %
7Fleisch und Fleischwaren0,1 %0,3 %29,0 %
8Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte-0,6 %-0,2 %28,7 %
9Molkereiprodukte und Eier0,3 %-0,8 %40,6 %
GesamtNahrungsmittel-0,1 %1,3 %32,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Fleisch und Fleischwaren ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im Juli 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Fleisch und Fleischwaren0,10,329,0
Inflation gesamt119,82,319,8

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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