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Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Pizza deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Pizza sind in den vergangenen Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Juni des Vorjahres gab es aber wieder etwas Entlasung, die Preise ging zurück. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!

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Statistiken Bild: Adobe Stock / LunaKate

Die Kosten für Pizza haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 38,0 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Pizza liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Pizza im Juli 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Pizza dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Pizza, Quiches oder Ähnliches", wie es offiziell heißt, lagen im Juli 2024 um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Pizza noch bei 1,9 Prozent.
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Pizza entwickelt sich günstiger

Andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, ganz im Gegensatz zur Kategorie Pizza. Insgesamt sind Brot und Getreideerzeugnisse im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Brot und Brötchen. Hier stiegen die Preise um 1,6 Prozent.
In der Unterkategorie Mehl und andere Getreideerzeugnisse wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Brot und Brötchen-0,1 %1,6 %35,2 %
2Andere Backwaren0,1 %1,4 %44,6 %
3Andere Getreideprodukte1,6 %1,2 %17,6 %
4Teigwaren0,8 %0,6 %48,1 %
5Frühstückszubereitungen-0,3 %-0,1 %32,0 %
6Pizza, Quiches oder Ähnliches-0,2 %-0,4 %38,0 %
7Reis, einschließlich Reiszubereitungen-0,2 %-1,1 %36,6 %
8Mehl und andere Getreideerzeugnisse-0,9 %-7,5 %47,8 %
GesamtBrot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Pizza ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Pizza, Quiches oder Ähnliches-0,2-0,438,0
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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