Erstellt von - Uhr

Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Mehl deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Mehl sind in den vergangenen Jahren um rund 50 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Juni des Vorjahres gingen die Preise dagegen zurück. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Die Kosten für Mehl haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 47,8 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Mehl liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Mehl im Juli 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Mehl dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Mehl und andere Getreideerzeugnisse", wie es offiziell heißt, lagen im Juli 2024 um 7,5 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Mehl noch bei -6,2 Prozent.
Lesen Sie außerdem:

Mehl entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Mehl und andere Getreideerzeugnisse die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Brot und Getreideerzeugnisse im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Brot und Getreideerzeugnisse im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Brot und Brötchen. Hier stiegen die Preise um 1,6 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Brot und Brötchen-0,1 %1,6 %35,2 %
2Andere Backwaren0,1 %1,4 %44,6 %
3Andere Getreideprodukte1,6 %1,2 %17,6 %
4Teigwaren0,8 %0,6 %48,1 %
5Frühstückszubereitungen-0,3 %-0,1 %32,0 %
6Pizza, Quiches oder Ähnliches-0,2 %-0,4 %38,0 %
7Reis, einschließlich Reiszubereitungen-0,2 %-1,1 %36,6 %
8Mehl und andere Getreideerzeugnisse-0,9 %-7,5 %47,8 %
GesamtBrot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Mehl ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im Juli 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Mehl und andere Getreideerzeugnisse-0,9-7,547,8
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.