Für Mehl muss rund 50 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Juni 2023 gab es aber wieder etwas Entlasung, die Preise ging zurück. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.
Die Kosten für Mehl haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 47,8 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Mehl liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Mehl im Juli 2024
Im Vergleich zum Vorjahr ist Mehl dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Mehl und andere Getreideerzeugnisse", wie es offiziell heißt, lagen im Juli 2024 um 7,5 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Mehl noch bei -6,2 Prozent.
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Mehl entwickelt sich günstiger
Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Mehl und andere Getreideerzeugnisse die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Brot und Getreideerzeugnisse im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Brot und Brötchen. Hier stiegen die Preise um 1,6 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Brot und Brötchen | -0,1 % | 1,6 % | 35,2 % |
2 | Andere Backwaren | 0,1 % | 1,4 % | 44,6 % |
3 | Andere Getreideprodukte | 1,6 % | 1,2 % | 17,6 % |
4 | Teigwaren | 0,8 % | 0,6 % | 48,1 % |
5 | Frühstückszubereitungen | -0,3 % | -0,1 % | 32,0 % |
6 | Pizza, Quiches oder Ähnliches | -0,2 % | -0,4 % | 38,0 % |
7 | Reis, einschließlich Reiszubereitungen | -0,2 % | -1,1 % | 36,6 % |
8 | Mehl und andere Getreideerzeugnisse | -0,9 % | -7,5 % | 47,8 % |
Gesamt | Brot und Getreideerzeugnisse | 0,0 % | 0,9 % | 38,5 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im Juli 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,8. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,8 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Mehl und andere Getreideerzeugnisse | -0,9 | -7,5 | 47,8 |
Inflation gesamt | 119,8 | 2,3 | 19,8 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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