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Lebensmittelpreise aktuell Juli 2024: Brot und Getreideerzeugnisse deutlich teurer!

Für Produkte der Kategorie Brot und Getreideerzeugnisse muss rund 40 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Juni des Vorjahres stiegen die Preise ebenfalls. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  (Foto) Suche
Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

Die Kosten für Produkte der Kategorie Brot und Getreideerzeugnisse haben sich seit Beginn des Jahrzehnts deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 38,5 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Brot und Getreideerzeugnisse liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflation für Brot und Getreideerzeugnisse im Juli 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Brot und Getreideerzeugnisse teurer geworden. Die Preise lagen im Juli 2024 um 0,9 Prozent höher als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Brot und Getreideerzeugnisse noch bei 1,2 Prozent.
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Brot und Brötchen mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Brot und Getreideerzeugnisse haben sich gleich verändert. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Brot und Brötchen. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Mehl und andere Getreideerzeugnisse. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Brot und Brötchen-0,1 %1,6 %35,2 %
2Andere Backwaren0,1 %1,4 %44,6 %
3Pizza, Quiches oder Ähnliches-0,2 %-0,4 %38,0 %
4Reis, einschließlich Reiszubereitungen-0,2 %-1,1 %36,6 %
5Mehl und andere Getreideerzeugnisse-0,9 %-7,5 %47,8 %
GesamtBrot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %

Brot und Getreideerzeugnisse entwickelt sich günstiger

Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Brot und Getreideerzeugnisse. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 14,3 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle2,4 %14,3 %54,8 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren-0,1 %6,1 %36,4 %
3Gemüse-0,9 %1,7 %30,1 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.0,4 %1,5 %32,8 %
5Brot und Getreideerzeugnisse0,0 %0,9 %38,5 %
6Obst-0,7 %0,6 %15,2 %
7Fleisch und Fleischwaren0,1 %0,3 %29,0 %
8Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte-0,6 %-0,2 %28,7 %
9Molkereiprodukte und Eier0,3 %-0,8 %40,6 %
GesamtNahrungsmittel-0,1 %1,3 %32,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Brot und Getreideerzeugnisse aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,8. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,80 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Brot und Getreideerzeugnisse0,00,938,5
Inflation gesamt119,82,319,8

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,3 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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