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ifo-Index Sachsen 2024: Geschäftsklima wird schlechter

Die Unternehmen in Sachsen werden pessimistischer. Das zeigt der aktuelle ifo-Index. Wird es weiter abwärtsgehen? Jetzt mehr zum ifo-Geschäftsklima lesen.

Cellcentric plant den Bau einer großen Brennstoffzellen-Fabrik in Weilheim/Teck (Symbolfoto) (Foto) Suche
Cellcentric plant den Bau einer großen Brennstoffzellen-Fabrik in Weilheim/Teck (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock

Der Geschäftsklimaindex ist sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vormonat gefallen. Das sind schlechte Nachrichten für die sächsische Wirtschaft. Der bekannte Index basiert auf den Einschätzungen von 9.000 Unternehmen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage und ihren Erwartungen für die Zukunft.

ifo-Index August 2024

Der ifo-Geschäftsklimaindex für Sachsen sank im August gegenüber dem Vormonat um 2,8 auf 89,7 Punkte. 100 Punkte entsprechen genau dem Klima im Jahr 2015, die Stimmung ist also aktuell schlechter als damals. Im Vergleich zum August des Vorjahres gab es beim Geschäftsklimaindex für Sachsen ein Minus von 1,5 Punkten.
Damit wurde der zweitniedrigste Wert in den vergangenen 13 Monaten gemessen. Jahreszeitliche Schwankungen spielen dabei keine Rolle, sie werden vom ifo Institut herausgerechnet.

ifo-Geschäftsklimaindex-Entwicklung: Geht es weiter abwärts in Sachsen?

Dabei ist die Erwartung sogar noch schlechter als die aktuelle Lage. Während die Lage mit 90,6 Punkten bewertetet wurde, waren es bei den Erwartungen 88,8 und damit 1,8 Punkte weniger. Beide Werte zusammen ergeben das oben vorgestellte Geschäftsklima.
Die Bewertung der Lage verschlechterte sich gegenüber dem Juli um 2,7 von 93,3 auf 90,6 Punkte. Gegenüber dem Vorjahreswert von 95,1 Punkten war das ein Minus von 4,5 Punkten. Die Erwartungen verschlechterte sich ebenfalls gegenüber dem Vormonat. Der Indexwert fiel um 2,9 von 91,7 auf 88,8 Punkte.
Verglichen mit dem Vorjahresmonat stieg die Erwartung um 1,4 Punkte, vor einem Jahr hatte der Wert noch 87,4 Punkte betragen.

ifo-Geschäftsklima Salden in Sachsen

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch beim Blick auf die Salden. Diese geben den Unterschied zwischen positiven und negativen Rückmeldungen an. Negative Zahlen bedeuten, dass es mehr negative als positive Einschätzungen gibt. Bei positiven Zahlen wäre es umgekehrt. Der aktuelle Wert von -6,0 bedeutet, dass der Anteil der negativen Einschätzungen um 6,0 Prozentpunkte höher liegt als derjenige der positiven Einschätzungen.
Die Stimmung ist im August ins positive gewechselt. Im Vormonat war der Saldo aus positiven und negativen Rückmeldungen noch positiv gewesen, jetzt bewertet die Mehrheit der Unternehmen das Geschäftsklima negativ. Vor einem Monat hatte der Saldo noch bei 0,1 gelegen, ein Minus von 6,1 Punkten. 2023 war der Wert mit -2,8 noch 3,2 Punkte niedriger gelegen.

ifo-Index aktuell im August 2024: Die Lage in den einzelnen Branchen

Aktuell ist die Lage uneinheitlich, teilweise überwiegen positive, teilweise negative Einschätzungen. Auch hier greift das ifo-Institut für die Bewertung auf die Differenz von positiven zu negativen Einschätzungen zurück.
Die beste Stimmung herrscht aktuell in der Dienstleistungsbranche mit einem Saldo von 4,6. Das sind 5,4 Punkte weniger als im Vormonat und 4,3 weniger als im Vorjahr.
Den niedrigsten Wert messen die Forscher zurzeit im Baubranche. Der Saldo liegt dort bei -32,8. Das sind 4,4 Punkte weniger als im Vormonat und 7,9 weniger als im Vorjahr.

BrancheSaldo aktuellSaldo VormonatDifferenz zum VormonatSaldo VorjahrDifferenz zum Vorjahr
Alle Branchen 0,3 5,3 -5 -0,1 +0,4
Verarbeitendes Gewerbe 1,9 2,2 -0,3 -4,4 +6,3
Dienstleistungen 10,2 15,3 -5,1 12,1 -1,9
Handel -35,1 -21,1 -14 -29,9 -5,2
Baugewerbe -28,1 -24,0 -4,1 -17,3 -10,8

Was misst der ifo-Index?

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist der wohl bekannteste Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Abgefragt wird dabei sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate. Aus diesen beiden Werten wird dann das Geschäftsklima berechnet.

Fazit zum ifo-Geschäftsklimaindex und Konjunkturprognose

Die wirtschaftliche Lage in Sachsen wird von den Unternehmen als eher schlecht bewertet. Mit einem Wert von 89,7 Punkten liegt der ifo-Geschäftsklimaindex 10,3 Punkte unter dem Referenzwert aus dem Jahr 2005.
Die Stimmung in der sächsischen Wirtschaft wird immer schlechter. Sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat ging der ifo-Index zurück. Die Unternehmen befürchten also, dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland auf absehbare Zeit weiter verschlechtert, zumal in die Berechnung des Geschäftsklimas nicht nur die aktuelle Lage, sondern auch die Erwartungen eingehen.
Genauere Vorhersagen erlaubt die ifo-Konjunkturprognose, die vierteljährlich von dem Münchener Institut veröffentlicht wird. Die weitere Entwicklung hängt aber von vielen Unbekannten ab. Internationale Krisen oder Kriege können alle Erwartungen schnell über den Haufen werfen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf den vom ifo Institut veröffentlichten Daten erstellt und wird monatlich automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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