Die für ihre Kreuzfahrtschiffe bekannte Meyer Werft steckt in einer schweren Krise. Helfen das Land Niedersachsen und der Bund? Was der Kanzler sagt.
Bundeskanzler Olaf Scholz stellt eine Unterstützung des Bundes für die angeschlagene Meyer Werft in Aussicht. Der SPD-Politiker sagte in der traditionellen Sommer-Pressekonferenz in Berlin: "Wir kümmern uns um das Thema." Er sei intensiv im Gespräch mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil.
Es sei gegenwärtig nichts "entscheidungs- und spruchreif", sagte Scholz. "Aber das ist ein Thema, das für mich eine Top-Priorität hat und aus gutem Grund, denn das ist eine tolle Werft mit tollen Kolleginnen und Kollegen, die machen großartige Arbeit." Er sei davon überzeugt, das, was dort hergestellt werde, werde auch in Zukunft noch gekauft und gebraucht und sei voll wettbewerbsfähig. "Also eine gute Ausgangsbedingung, um etwas dafür zu tun, dass die Werft weitermachen kann."
Die für ihre Kreuzfahrtschiffe bekannte Werft steckt in der schwersten Krise ihrer mehr als 200-jährigen Existenz. Die Werft hat derzeit Aufträge bis 2028. Allerdings waren die Verträge für die Kreuzfahrtschiffe zum Teil vor der Corona-Pandemie abgeschlossen worden. Wegen des zwischenzeitlichen Einbruchs des Tourismusmarktes waren die Aufträge in Absprache mit den Reedereien zeitlich gestreckt worden. Sie sehen aber keine Anpassung an die drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine vor. Das Unternehmen muss zur Finanzierung von Schiffsneubauten bis Ende 2027 mehr als 2,7 Milliarden Euro aufbringen.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht eine Zukunftsperspektive für die Meyer Werft. "Die Meyer Werft ist zukunftsfähig. Und wir arbeiten sehr hart dafür, dass sie auch eine Zukunft hat", sagte der SPD-Politiker der "Nordwest-Zeitung". Ein nun vorgelegtes Sanierungsgutachten war Weil zufolge ein wichtiger Schritt, "aber wir müssen zu Vereinbarungen mit den Banken, zwischen Bund und Land, den Auftraggebern und auch mit den Eigentümern kommen." Man habe eine echte Chance.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
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