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Inflation aktuell Juni 2024: Gas deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Gas sind in den vergangenen Jahren um rund 90 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Mai des Vorjahres sanken die Preise dagegen. Jetzt mehr lesen!

Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  (Foto) Suche
Nach einer Hochinflation sind auch große Beträge oft nichts mehr wert.  Bild: Tilman Weigel

Die Inflation hat Produkte der Kategorie Gas seit Beginn des Jahrzehnts deutlich stärker getroffen als andere Waren und Dienstleistungen. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 89,7 Prozent zu. Die Inflationsrate lag im gleichen Zeitraum insgesamt bei 19,4 Prozent.

Inflationsrate für Gas im Juni 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Gas dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Gas, einschließlich Betriebskosten", wie es offiziell heißt, lagen im Juni 2024 um 3,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Gas noch bei -2,8 Prozent.
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Flüssiggas, Füllung eines Tankbehälters mit besonders hoher Inflation

Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Flüssiggas, Füllung eines Tankbehälters. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Erdgas, einschließlich Betriebskosten. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Flüssiggas, Füllung eines Tankbehälters-3,3 %13,6 %66,7 %
2Erdgas, einschließlich Betriebskosten-0,5 %-3,8 %90,3 %
GesamtGas, einschließlich Betriebskosten-0,6 %-3,5 %89,7 %

Gas entwickelt sich günstiger

Auch Produkten aus der Kategorie Strom, Gas und andere Brennstoffe sind im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden und haben den Preisanstieg seit 2020 wieder verringert. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Produktgruppen. Insgesamt sind Strom, Gas und andere Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Fernwärme u.A.. Hier stiegen die Preise um 27,6 Prozent.
In der Unterkategorie Feste Brennstoffe war der Preisrückgang besonders hoch.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Fernwärme u.A.-0,2 %27,6 %78,0 %
2Gas, einschließlich Betriebskosten-0,6 %-3,5 %89,7 %
3Heizöl, einschließlich Betriebskosten-0,4 %-3,9 %60,9 %
4Strom0,1 %-6,3 %27,7 %
5Feste Brennstoffe-0,2 %-13,4 %49,5 %
GesamtStrom, Gas und andere Brennstoffe-0,2 %-3,0 %50,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Gas aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,4. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,40 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Gas, einschließlich Betriebskosten-0,6-3,589,7
Inflation gesamt119,42,219,4

Wem nützt Inflation?

Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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