Für Produkte der Kategorie Gemüse muss über 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Mai 2023 ging es mit den Preisen ebenfalls nach oben. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.
Die Teuerung war in der Kategorier Gemüse seit Beginn des Jahrzehnts deutlich höher als bei anderen Produkte. Das meldete das Statistische Bundesamt. Die Preise liegen aktuell 31,3 Prozent höher als noch im Jahr 2020. Dagegen lag die Gesamtinflation im gleichen Zeitraum nur bei 19,4 Prozent.
Inflationsrate für Gemüse im Juni 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Gemüse teurer geworden. Die Preise lagen im Juni 2024 um 0,9 Prozent höher als im Juni des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Gemüse noch bei -2,2 Prozent.
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Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Gemüse in weitere Unterkategorien. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Chips und -sticks. Allerdings lag die Preissteigerung in diesem Segment in den Vorjahren deutlich über dem Durchschnitt.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Kartoffeln, frisch, gekühlt und verarbeitet | 8,7 % | 9,8 % | 61,2 % |
2 | Gemüse (ohne Kartoffeln), tiefgefroren | -0,1 % | 7,2 % | 43,8 % |
3 | Trockengemüse und konserviertes Gemüse | 0,1 % | -0,6 % | 49,1 % |
4 | Gemüse (ohne Kartoffeln), frisch oder gekühlt | -1,0 % | -1,0 % | 20,2 % |
5 | Chips und -sticks | 0,6 % | -1,4 % | 44,2 % |
Gesamt | Gemüse | 0,7 % | 0,9 % | 31,3 % |
Gemüse entwickelt sich günstiger
Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Gemüse. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 11,8 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Speisefette und Speiseöle | 2,1 % | 11,8 % | 51,2 % |
2 | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | 1,0 % | 6,1 % | 36,5 % |
3 | Nahrungsmittel, a.n.g. | 0,7 % | 1,6 % | 32,3 % |
4 | Obst | -0,9 % | 1,5 % | 16,0 % |
5 | Brot und Getreideerzeugnisse | 0,1 % | 1,2 % | 38,5 % |
6 | Gemüse | 0,7 % | 0,9 % | 31,3 % |
7 | Fleisch und Fleischwaren | 0,1 % | 0,9 % | 28,9 % |
8 | Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte | 0,0 % | -1,8 % | 29,5 % |
9 | Molkereiprodukte und Eier | 0,2 % | -2,6 % | 40,2 % |
Gesamt | Nahrungsmittel | 0,3 % | 1,1 % | 32,9 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Gemüse aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,4. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,40 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Gemüse | 0,7 | 0,9 | 31,3 |
Inflation gesamt | 119,4 | 2,2 | 19,4 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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