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Lebensmittelpreise aktuell Juni 2024: Milch deutlich im Preis gestiegen!

Für Milch muss rund 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Mai des Vorjahres gingen die Preise dagegen zurück. Jetzt mehr lesen!

Produkte und Dienstleistungen werden teurer (Foto) Suche
Produkte und Dienstleistungen werden teurer Bild: Adobe Stock / refresh(PIX)

Milch ist in den vergangenen vier Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 28,5 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Milch ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Milch im Juni 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Milch dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Vollmilch", wie es offiziell heißt, lagen im Juni 2024 um 6,1 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Milch noch bei -11,3 Prozent.
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Milch entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Vollmilch die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Molkereiprodukte und Eier im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Molkereiprodukte und Eier im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Eier. Hier stiegen die Preise um 1,7 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Eier0,1 %1,7 %38,5 %
2Joghurt2,3 %-1,5 %34,6 %
3Käse und Quark0,0 %-2,4 %44,9 %
4Kondensierte Milch-1,3 %-3,2 %57,1 %
5Andere Milchprodukte-0,6 %-3,8 %37,0 %
6Teilentrahmte Milch0,0 %-5,2 %35,6 %
7Vollmilch0,5 %-6,1 %28,5 %
GesamtMolkereiprodukte und Eier0,2 %-2,6 %40,2 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Milch aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,40 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Vollmilch0,5-6,128,5
Inflation gesamt119,42,219,4

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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