Die Preise in der Produktkategorie Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr sind in den vergangenen Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Mai des Vorjahres stiegen die Preise ebenfalls. Jetzt mehr lesen!
Die Kosten für Produkte der Kategorie Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr haben sich in den vergangenen vier Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 39,6 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr im Juni 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr teurer geworden. Die Preise lagen im Juni 2024 um 26,0 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich die Teuerung zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr noch bei 28,9 Prozent.
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Versicherungsdienstl. für private Verkehrsmittel mit besonders hoher Inflation
Die höchste Preissteigerung gab es im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Versicherungsdienstl. für private Verkehrsmittel. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen bei Versicherungsdienstleistungen für Reise und Gepäck.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Versicherungsdienstl. für private Verkehrsmittel | 3,4 % | 26,3 % | 39,9 % |
2 | Versicherungsdienstleistungen für Reise und Gepäck | 1,6 % | 3,7 % | 14,1 % |
Gesamt | Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr | 3,3 % | 26,0 % | 39,6 % |
Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr mit besonders hoher Inflation
Die Preissteigerung in der Kategorie Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr ist sogar die höchste in der Oberkategorie Versicherungsdienstleistungen. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent teurer geworden.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Andere Versicherungsdienstleistungen, sie wurde nur um 0,7 Prozent teurer.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr | 3,3 % | 26,0 % | 39,6 % |
2 | Versicherungsdienstleistungen für die Wohnung | 0,0 % | 5,1 % | -1,6 % |
3 | Versicherungsdienstleistungen für die Gesundheit | 0,0 % | 4,9 % | 12,2 % |
4 | Andere Versicherungsdienstleistungen | 0,3 % | 0,7 % | 7,4 % |
Gesamt | Versicherungsdienstleistungen | 1,4 % | 12,3 % | 20,4 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,4 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Versicherungsdienstleistungen für den Verkehr | 3,3 | 26,0 | 39,6 |
Inflation gesamt | 119,4 | 2,2 | 19,4 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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