Die Kosten für Bücher sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch mittelfristig gingen die Preise nach oben. Sie liegen heute höher als noch im Jahr 2020. Jetzt mehr lesen!
Die Kosten für Produkte der Kategorie Bücher haben sich seit Beginn des Jahrzehnts leicht erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 13,8 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Bücher haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Bücher im Juni 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Bücher teurer geworden. Die Preise lagen im Juni 2024 um 3,0 Prozent höher als im Juni des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit über der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Bücher noch bei 5,8 Prozent.
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Unterhaltungsliteratur mit besonders hoher Inflation
Das Statistische Bundesamt unterteilt die Kategorie Bücher in weitere Unterkategorien. In der Unterkategorie Unterhaltungsliteratur gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie E-Book-Download.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Unterhaltungsliteratur | -1,2 % | 9,2 % | 18,0 % |
2 | Schulbuch oder Lehrbuch | 0,0 % | 6,4 % | 15,4 % |
3 | Andere Bücher | -1,8 % | -2,3 % | 10,2 % |
4 | E-Book-Download | -1,9 % | -3,4 % | 8,9 % |
Gesamt | Bücher | -1,3 % | 3,0 % | 13,8 % |
Bücher entwickeln sich günstiger
Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Druckerzeugnisse, Schreib- und Zeichenwaren werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Bücher. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 3,9 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Zeitungen und Zeitschriften. Hier stiegen die Preise um 5,5 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Schreibwaren und Zeichenmaterialien, sie wurde nur um 2,5 Prozent teurer.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Zeitungen und Zeitschriften | 0,4 % | 5,5 % | 23,2 % |
2 | Andere Druckerzeugnisse | 2,2 % | 3,5 % | 14,7 % |
3 | Bücher | -1,3 % | 3,0 % | 13,8 % |
4 | Schreibwaren und Zeichenmaterialien | 0,2 % | 2,5 % | 24,9 % |
Gesamt | Druckerzeugnisse, Schreib- und Zeichenwaren | 0,3 % | 3,9 % | 19,2 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Bücher ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,4 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Bücher | -1,3 | 3,0 | 13,8 |
Inflation gesamt | 119,4 | 2,2 | 19,4 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Mehr Geld führt zu höheren Preisen
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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