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Inflation aktuell Juni 2024: Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge sind in den vergangenen Jahren um mehr als 40 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Mai des Vorjahres sanken die Preise dagegen. Jetzt mehr lesen!

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Produkte der Kategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge sind in den vergangenen vier Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 42,4 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge im Juni 2024

Im Vergleich zum Vorjahr sind Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge dagegen günstiger geworden. Die Preise lagen im Juni 2024 um 0,6 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge noch bei 2,2 Prozent.
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Dieselkraftstoff mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge haben sich gleich verändert. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Dieselkraftstoff. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Autogas und andere Kraftstoffe. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Dieselkraftstoff-1,4 %3,6 %46,9 %
2Motorenöl und andere Schmierstoffe-0,3 %1,3 %21,4 %
3Superbenzin-2,9 %-1,7 %40,9 %
4Autogas und andere Kraftstoffe-0,5 %-2,7 %75,0 %
GesamtKraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge-2,5 %-0,6 %42,4 %

Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Waren und Dienstleistungen für Fahrzeuge im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen. Hier stiegen die Preise um 6,2 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Wartung und Reparatur von Fahrzeugen0,4 %6,2 %27,5 %
2Andere Dienstleistungen für Fahrzeuge0,0 %3,1 %16,1 %
3Ersatzteile und Zubehör für Fahrzeuge-0,6 %0,8 %20,9 %
4Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge-2,5 %-0,6 %42,4 %
GesamtWaren und Dienstleistungen für Fahrzeuge-1,2 %1,8 %31,1 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im Juni 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,4. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,4 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Kraft- und Schmierstoffe für Fahrzeuge-2,5-0,642,4
Inflation gesamt119,42,219,4

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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