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Immobilienpreise in Erfurt 2024: So entwickelt sich der Quadratmeterpreis aktuell

Kommt jetzt die Trendwende für Eigentumswohnungen in Erfurt? Nachdem es mit den Preisen zuletzt bergab ging, stiegen sie im jüngsten Quartal wieder an. Noch liegt der Preis allerdings über dem Niveau des Vorjahres. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede je nach Viertel. Im Stadtteil Stadt sind Immobilien aktuell besonders teuer. Welche Richtung werden die Preise einschlagen?

Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) (Foto) Suche
Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / weyo

Mit einem Quadratmeterpreis von 2.700 Euro sind Eigentumswohnungen in Erfurt aktuell durchschnittlich rund 400 Euro billiger als noch vor drei Monaten, ein Minus von 12,9 Prozent. Das zeigen Daten des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Sie beziehen sich auf das erste Quartal 2024. Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostete damit in den Monaten Januar, Februar und März im Durchschnitt 162.000 Euro.
Dagegen stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr um 100 Euro.
Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Erfurt um 1.100 Euro gestiegen, ein Plus von 68,8 Prozent.

Zeitraum∅ Preis pro Quadratmeter damals∅ Preis aktuell (1. Quartal 2024)Veränderung in EuroVeränderung in ProzentJahresdurchschnitt
Vorquartal3.100 €2.700 €-400 €-12,9 %-42,4 %
Vorjahr2.600 €2.700 €+100 €++3,8 %+3,8 %
10 Jahre1.600 €2.700 €+1.100 €+68,8 %+5,4 %

Der Jahresdurchschnitt für die Quartalswerte gibt an, wie stark der Preis innerhalb eines Jahres steigen oder fallen würde, wenn die Entwicklung in allen vier Quartalen so wäre wie in den untersuchten drei Monaten. Für die 10-Jahresveränderung berechnet der Jahresdurchschnitt die durchschnittliche Teuerung pro Jahr.
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Immobilienpreis-Entwicklung in Erfurt: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

+5,4 Prozent betrug die Preissteigerung bei Eigentumswohnungen in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt. Im vergangenen Jahr waren es bekanntlich 3,8 Prozent, also deutlich mehr.
Auch der Blick auf den 10-Jahres-Trend lohnt sich. Im ersten Quartal 2024 lag der Preis deutlich unter der 10-Jahres-Trendgerade.
Die ältesten verfügbaren Daten für Eigentumswohnungen in Erfurt stammen aus dem Jahr 1993. Damals lag der Quadratmeterpreis bei 1.700 Euro.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus verkaufen in Erfurt

Auch für Einfamilienhäuser werden in Erfurt Preise erhoben. Für ein Haus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche müssen im Schnitt 392.000 Euro gezahlt werden. Pro Quadratmeter sind das 2.800 Euro, 100 Euro mehr als bei Eigentumswohnungen.

Damit kostet der Quadratmeter genauso viel wie noch vor drei Monaten und 500 Euro weniger als vor einem Jahr.

Immobilienpreise Erfurt Tabelle

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen2.7003.1002.600
Einfamilienhäuser2.8002.8003.300
Mehrfamilienhäuser000

Dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Häuser von denen für Wohnungen abweichen, kann verschiedene Gründe haben. Eine Ursache sind meist unterschiedlich große Nachfrage und unterschiedlich großes Angebot. In einer Stadt kann es beispielsweise nur ein geringes Angebot an Häusern geben, aber eine große Nachfrage, während das Angebot an Wohnungen größer oder die Nachfrage kleiner ist. Dann sind Häuser besonders teuer.
Allerdings können die angebotenen Häuser und Wohnungen auch in unterschiedlich gutem Zustand sein oder sich von der Lage unterscheiden. Deshalb sind die Preise nur teilweise vergleichbar.

Immobilien im Viertel Stadt kaufen: Quadratmeterpreis besonders teuer!

Teuer sind Immobilien aktuell vor allem in der Region Stadt. Dort kostete eine Wohnung im Jahresdurchschnitt 3.000 Euro pro Quadratmeter. Eine Eigentumswohnung mit 60 Quadratmetern würde also rund 180.000 Euro kosten. Zuletzt sind die Preise dort gesunken, im Vorjahr hatte der Quadratmeter noch 3.900 Euro gekostet.
Preiswerter ist es im Stadtteil Ortsteile. Pro Quadratmeter müsen dort bei einer Eigentumswohnung nur 1.900 Euro bezahlt werden. Statt 180.000 Euro kostet eine 60 Quadratmeter-Wohnung dort nur 114.000 Euro.
Zu beachten ist dabei, dass die Unterteilung im GREIX nicht den offiziellen Stadtteilen folgt.

Die Immobilienpreise in den Stadtteilen in Erfurt

Stadtteil∅ Preis pro QuadratmeterPreise im VorjahrVeränd. zum Vorjahr in %
Stadt3.000 €3.900 €-23,1
Ortsteile1.900 €2.100 €-9,5

So teuer sind Wohnungen in Erfurt im Deutschland-Vergleich

Immobilienkäufer aus Erfurt können sich damit trösten, dass die Preise in Frankfurt am Main noch deutlich höher liegen. Dort kostete ein Quadratmeter im ersten Quartal 2024 durchschnittlich 5.700 Euro.
Am anderen Ende der Preisskala steht Berlin. Dort müssen für einen Quadratmeter nur 327,1 Euro bezahlt werden. Aus den Daten aller Städte wird der sogenannte GREIX berechnet. Die Abkürzung steht für German Real Estate Index.
So haben sich die Preise in den vom Institut für Weltwirtschaft untersuchten Städten verändert. Für Berlin liegen keine durchschnittlichen Quadratmeterpreise, sondern nur die Preisentwicklung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Berlinx-1,9 %-5,4 %
Chemnitz1.400 €-6,7 %+7,7 %
Duisburg1.800 €-5,3 %-5,3 %
Dortmund2.500 €+13,6 %+4,2 %
Erfurt2.700 €-12,9 %+3,8 %
Lübeck2.800 €-24,3 %-40,4 %
Dresden2.900 €0,0 %0,0 %
Leipzig3.300 €-8,3 %+6,5 %
Karlsruhe3.600 €0,0 %-7,7 %
Bonn3.800 €-2,6 %-2,6 %
Münster4.100 €-2,4 %-8,9 %
Köln4.200 €0,0 %-2,3 %
Wiesbaden4.200 €+7,7 %-4,5 %
Stuttgart4.200 €0,0 %-6,7 %
Potsdam4.500 €+7,1 %-10,0 %
GREIX insgesamt4.700 €0,0 %-4,1 %
Frankfurt am Main5.700 €+7,5 %0,0 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Die Daten stammen aus GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Die Abkürzung GREIX steht für German Real Estate Index, also Deutscher Immobilienindex. Immobilienwerte aus 18 Städten Deutschlands werden von dem Institut analysiert. Zu diesen gehören die sechs größten Städte in Deutschland, die Auswahl erfolgte jedoch nicht ausschließlich nach der Einwohnerzahl. Beispielsweise wurden Bremen, Essen und Nürnberg nicht in die Daten aufgenommen, obwohl sie zu den 18 größten deutschen Städten gehören, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Auswahl der Städte ist eine Folge des Erhebungsverfahrens. Denn der Index nutzt nicht die in Immobilienanzeigen angegebene Preise, sondern die tatsächlich vereinbarten Kaufpreise. Diese Daten werden dem Forschungsinstitut von den Gutachterausschüssen der jeweiligen Städte übermittelt. Durch diesen Ansatz sind die Daten präziser als andere Daten, die oft auf den in Immobilienanzeigen geforderten Preisen basieren. Häufig kommen die Käufe aber letztendlich zu abweichenden Preisen zustande. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Erfurt stagnieren

Die Immobilienpreise in Erfurt sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Durchschnittlich wurden Immobilien in Erfurt in den vergangenen zehn Jahren um 68,8 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
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+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

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