Von news.de-Redakteur - Uhr

Immobilienpreise in Deutschland 2024: Werden die Haus- und Wohnungspreise wieder billiger?

Das Institut für Wirtschaftsforschung hat die Preise für Immobilien in Deutschland wissenschaftlich untersucht. Lesen Sie, was eine Immobilie im Durchschnitt kostet. Erfahren Sie hier mehr über die aktuellen Daten mit übersichtlichen Tabellen. In welche Richtung könnten die Preise gehen?

Einkommen (Foto) Suche
Einkommen Bild: Adobe Stock /

Mit 4.700 Euro je Quadratmeter liegen die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland im 1. Quartal 2024 (Januar, Februar und März) genauso hoch wie drei Monate zuvor. Das geht aus den neuen Daten des Immobilienindex GREIX hervor. Dieser wird regelmäßig vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel erhoben und erfasst die Kaufverträge ausgewählter Städte.

Eine 60 Quadratmeter große Wohnung kostete demnach in den Monaten Januar, Februar und März im Durchschnitt 282.000 Euro.
Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Preise. Vor einem Jahr lag der Quadratmeterpreis noch bei 4.900 Euro, ein Minus von 200 Euro.
Lesen Sie zum Thema Wirtschaft auch:
Immobilienpreise in Berlin 2024: Werden die Haus- und Wohnungspreise wieder billiger?
ifo-Index 2024: Geschäftsklima wird schlechter
ifo-Index aktuell: Sachsen optimistischer als der Durchschnitt
ifo-Index Juni 2024: Steht Deutschland vor einer Krise?
Arbeitslosigkeit entwickelt sich unerwartet schlecht
Inflation: Preise wieder schneller

Immobilienpreis-Entwicklung in Deutschland: Der 10-Jahres-Trend weist nach oben

Allein den vergangenen zehn Jahren sind die Quadratmeterpreise in Deutschland dagegen um 2.300 Euro gestiegen, ein Plus von 95,8 Prozent. Der Preisanstieg entspricht einem Plus von +7,0 Prozent pro Jahr.

Immobilienpreise für Einfamilienhäuser: Haus verkaufen in Deutschland

Auch für Einfamilienhäuser werden in Deutschland Preise erhoben. Für ein Haus mit 140 Quadratmeter Wohnfläche müssen im Schnitt 602.000 Euro gezahlt werden. Pro Quadratmeter sind das 4.300 Euro, 400 Euro weniger als bei Eigentumswohnungen.

Damit kostet der Quadratmeter genauso viel wie noch vor drei Monaten und 300 Euro weniger als vor einem Jahr.

Hauspreise aktuell in Deutschland für Mehrfamilienhäuser

Die Preise für Mehrfamilienhäuser sanken gegenüber dem Vorquartal. Pro Quadratmeter müssen aktuell 2.400 Euro gezahlt werden. Ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 500 Quadratmetern Wohnfläche kostet damit aktuell in Deutschland im Schnitt 1,2 Millionen Euro.
Das bedeutet einen Preisrückgang von 11,1 Prozent innerhalb von drei Monaten. In absoluten Zahlen sind das 300 Euro weniger je Quadratmeter. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Quadratmeterpreise um 500 Euro, ein Rückgang um 17,2 Prozent.

Immobilie∅ Preis pro QuadratmeterPreis VorquartalPreis Vorjahr
Eigentumswohnungen 4.700 4.700 4.900
Einfamilienhäuser 4.300 4.300 4.600
Mehrfamilienhäuser 2.400 2.700 2.900

Die Preise für Häuser und Wohnungen sind allerdings nicht immer leicht zu vergleichen. Möglicherweise unterscheiden sich Häuser und Wohnungen in der Lage oder im Zustand. Immobilien im Zentrum oder nah an Parks sind beispielsweise meistens teurer. Der Preisvergleich zwischen Wohnungen und Häusern kann deshalb anders ausfallen, wenn Immobilien in gleicher Lage und mit gleich guter Bausubstanz verglichen werden.
In Deutschland gibt es sowohl Städte, in denen Eigentumswohnungen pro Quadratmeter mehr kosten als auch solche, in denen Häuser teurer sind.

So teuer sind Wohnungen in den untersuchten Städten

In den im Rahmen des GREIX-Projekts untersuchten Städten gibt es deutliche Preisunterschiede. Die unten stehende Tabelle zeigt die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnung in den untersuchten Städten. Für Berlin liegen keine Quadratmeterpreise, sondern nur deren Veränderung vor.

Stadt∅ Preis pro QuadratmeterPreisveränderung zum VorquartalPreisveränderung zum Vorjahr
Berlin x -1,9 % -5,4 %
Chemnitz 1.400 € -6,7 % +7,7 %
Duisburg 1.800 € -5,3 % -5,3 %
Dortmund 2.500 € +13,6 % +4,2 %
Erfurt 2.700 € -12,9 % +3,8 %
Lübeck 2.800 € -24,3 % -40,4 %
Dresden 2.900 € 0,0 % 0,0 %
Leipzig 3.300 € -8,3 % +6,5 %
Karlsruhe 3.600 € 0,0 % -7,7 %
Bonn 3.800 € -2,6 % -2,6 %
Münster 4.100 € -2,4 % -8,9 %
Köln 4.200 € 0,0 % -2,3 %
Wiesbaden 4.200 € +7,7 % -4,5 %
Stuttgart 4.200 € 0,0 % -6,7 %
Potsdam 4.500 € +7,1 % -10,0 %
GREIX insgesamt 4.700 € 0,0 % -4,1 %
Frankfurt am Main 5.700 € +7,5 % 0,0 %

Immobilienpreise aktuell: So wurden die Daten erhoben

Die Angaben stammen aus dem GREIX-Projekt des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. Die Buchstaben GREIX stehen dabei für German Real Estate Index, übersetzt Deutscher Immobilienindex. Das Institut analysiert Immobiliendaten aus 18 deutschen Städten. Die sechs wichtigsten deutschen Städte gehören dazu, aber die Auswahl erfolgte nicht nur nach der Bevölkerungszahl. Beispielsweise wurden Bremen, Essen und Nürnberg nicht in die Daten aufgenommen, obwohl sie zu den 18 größten deutschen Städten gehören, dafür die deutlich kleineren Städte Erfurt und Chemnitz.
Die Städteauswahl resultiert aus dem Erhebungsverfahren. Denn die Preise werden von den Gutachterausschüssen der Städte geliefert und nicht aus Verkaufsanzeigen gewonnen. Die Ausschüsse wiederum gewinnen die Daten aus der Auswertung von Kaufverträgen. Durch diese Methode sind die Daten präziser als solche, die auf den inserierten Preisen beruhen. Schließlich werden bei vielen Hausverkäufen letztendlich nicht die Nennpreise bezahlt. Vermutlich handelt es sich bei den Zahlen um die aktuell aussagekräftigsten Daten für den deutschen Markt.

Fazit: Immobilienpreise in Deutschland stagnieren

Die Immobilienpreise in Deutschland sind zuletzt im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Der langfristige Trend aber zeigt nach oben. Im Durchschnitt wurden Eigentumswohnungen in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 95,8 Prozent teurer. Allerdings können wir keine Anlageberatung bieten, sondern nur journalistische Informationen liefern. Bilden Sie sich auf Basis dieser und weiterer Informationen eine eigene Meinung und ziehen Sie gegebenenfalls Fachleute hinzu.
Wenn Sie sich für das Thema Geldanlage interessieren, lesen Sie doch auch unsere weiteren Beiträge aus dieser Rubrik, etwa zu aktuellen Aktien.

+++ Risikohinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung und keine Empfehlung zur Geldanlage dar. Die Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Alle hier zur Verfügung gestellten Informationen dienen allein der Bildung und der privaten Unterhaltung.+++

++++ Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Kiel erstellt und wird datengetrieben aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.