Die Inflationsrate ist in Deutschland im Mai wieder angestiegen. Besonders stark ist Olivenöl teurer geworden. Einige Produkte sind dagegen sogar günstiger als im vergangenen Jahr.
Die Preise steigen - und sie steigen immer schneller. Im Mai 2024 stieg die Inflationsrate nach Daten des Statistischen Bundesamtes auf 2,4 Prozent. Im vergangenen Monat hatte sie noch bei 2,2 Prozent gelegen. Das bedeutet, dass die Produkte eines fiktiven Warenkorbs im Schnitt 2,4 Prozent teurer sind als vor einem Jahr.
Inflation Deutschland aktuell: Welche Produkte und Dienstleistungen sind teurer geworden?
Eine besonders hohe Preissteigerung zum Vorjahr gab es - wie schon im April - bei Olivenöl. Hier stiegen die Preise im Schnitt innerhalb der vergangenen zwölf Monate um 48,5 Prozent. Damit haben sich hier die Preise seit 2020 mehr als verdoppelt. Auch der Bereich Versicherungsdienstleistungen für private Verkehrsmittel verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Preisanstieg. Dazu zählen beispielsweise Autoversicherungen.
Im Gegensatz dazu sanken die Preise für Kameras. Allerdings liegen die Preise dennoch höher als noch am Anfang des Jahrzehnts.
Erläuterung | Produkt | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Höchste Teuerung | Olivenöl | 48,5 | 101,8 |
Zweithöchste Teuerung | Versicherungsdienstl. für private Verkehrsmittel | 29,2 | 35,3 |
Niedrigste Teuerung | Kameras | -19,2 | 23,4 |
Deutschland | Gesamt | 2,4 | 19,3 |
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Preise steigen in den Bundesländern unterschiedlich
Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren nicht alle Bundesländer von den Preissteigerungen gleich betroffen. In Sachsen war der Anstieg mit 3,1 Prozent besonders stark. Besonders niedrig war die Teuerung dagegen in Berlin.
Allerdings ist die Teuerung oft auch ein Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung. In dynamischen Regionen steigen oft die Immobilienpreise. Mieten und Wohnkosten sind aber ein wichtiger Bestandteil des Warenkorbs.
Auch die Löhne und Gehälter steigen in diesen Gegenden oft stark - und damit auch die Preise für Produkte, die vor allem regional gehandelt werden. Das sind vor allem Dienstleistungen, beispielsweise in der Gastronomie, teilweise aber auch Nahrungsmittel.
Land | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 0,2 | 2,1 | 18,9 |
Bayern | 0,1 | 2,7 | 19,8 |
Berlin | 0,1 | 1,7 | 18,9 |
Brandenburg | 0,0 | 2,9 | 20,9 |
Bremen | 0,0 | 2,6 | 20,2 |
Hamburg | 0,2 | 1,9 | 17,1 |
Hessen | 0,0 | 1,9 | 18,3 |
Mecklenburg-Vorpommern | 0,2 | 2,5 | 20,6 |
Niedersachsen | 0,0 | 2,1 | 18,9 |
Nordrhein-Westfalen | 0,0 | 2,5 | 19,2 |
Rheinland-Pfalz | 0,2 | 2,8 | 19,3 |
Saarland | 0,1 | 2,9 | 18,7 |
Sachsen | 0,1 | 3,1 | 20,7 |
Sachsen-Anhalt | 0,1 | 2,4 | 20,1 |
Schleswig-Holstein | 0,0 | 2,5 | 18,7 |
Thüringen | 0,1 | 2,6 | 20,5 |
Deutschland gesamt | 0,1 | 2,4 | 19,3 |
Hintergrund zur Inflation: Warum die Preise steigen sollen
Die Europäische Zentralbank strebt eine Inflationsrate von genau 2,0 Prozent an. Die Inflationsrate ist also aktuell deutlich zu hoch.
Aber warum versucht die EZB nicht völlige Preisstabilität zu erreichen, also eine Inflationsrate von 0,0 Prozent? Der Grund hat viel mit Psychologie zu tun. Denn Preise müssen sich stetig anpassen, um Preisstabilität zu erreichen, müssten also manche Produkte teurer, andere billiger werden. Doch sinkende Preise mögen viel Unternehmer nicht und auch Arbeitnehmer wollen keine sinkenden Löhne. Eher sind sie bereit, auf Preis- oder Lohnerhöhungen zu verzichten, auch wenn gleichzeitig alle anderen Kosten steigen.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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wet/roj/news.de