Die Preise für Bekleidungsartikel sind im vergangenen Jahr angestiegen. Auch mittelfristig gingen die Preise nach oben. Sie liegen heute höher als noch im Jahr 2020. Jetzt mehr lesen!
Produkte der Kategorie Bekleidungsartikel sind in den vergangenen Jahren mehr als 10 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 11,2 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Bekleidungsartikel liegt damit deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Bekleidungsartikel im Mai 2024
Auch im Vergleich zum Vorjahr ist Bekleidungsartikel teurer geworden. Die Preise lagen im Mai 2024 um 2,3 Prozent höher als im Mai des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit ebenfalls unter der allgemeinen Preissteigerung. Außerdem hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Bekleidungsartikel noch bei 2,7 Prozent.
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Bekleidung für Damen mit besonders hoher Inflation
Nicht alle Preise für Bekleidungsartikel haben sich gleich verändert. In der Unterkategorie Bekleidung für Damen gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Bekleidung für Herren.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Bekleidung für Damen | 0,1 % | 2,9 % | 11,0 % |
2 | Bekleidung für Kinder | 0,2 % | 2,4 % | 16,4 % |
3 | Bekleidung für Herren | -1,0 % | 1,5 % | 9,7 % |
Gesamt | Bekleidungsartikel | -0,3 % | 2,3 % | 11,2 % |
Bekleidungsartikel entwickelt sich günstiger
Die Preissteigerung in der Kategorie Bekleidungsartikel ist immerhin die niedrigste in der Oberkategorie Bekleidung im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt ist Bekleidung im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Chem. Reinigung u.a. Dienstl. für Bekleidung. Hier stiegen die Preise um 5,2 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Chem. Reinigung u.a. Dienstl. für Bekleidung | 0,3 % | 5,2 % | 23,4 % |
2 | Andere Bekleidungsartikel und Bekleidungszubehör | 0,7 % | 4,2 % | 15,4 % |
3 | Bekleidungsstoffe | -0,3 % | 3,5 % | 8,4 % |
4 | Bekleidungsartikel | -0,3 % | 2,3 % | 11,2 % |
Gesamt | Bekleidung | -0,2 % | 2,6 % | 11,6 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Bekleidungsartikel ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im Mai 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,3. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,3 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Bekleidungsartikel | -0,3 | 2,3 | 11,2 |
Inflation gesamt | 119,3 | 2,4 | 19,3 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Preisverdoppelung alle vier Tage
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,4 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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