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Lebensmittelpreise aktuell Mai 2024: Fisch deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Fisch sind in den vergangenen Jahren um rund 30 Prozent gestiegen. Gegenüber dem April des Vorjahres gab es aber wieder etwas Entlasung, die Preise ging zurück. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Fisch ist seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 29,5 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Fisch ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Fisch im Mai 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Fisch dagegen billiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte", wie es offiziell heißt, lagen im Mai 2024 um 1,0 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Vorjahres. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fisch noch bei -0,2 Prozent.
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Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Produkt aus der Kategorie Fisch sind im gleichen Maße teurer geworden. Besonders hoch war die Preissteigerung im vergangenen Jahr in der Unterkategorie Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt. In der Unterkategorie Fische und Fischfilets, tiefgefroren gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Meeresfrüchte, frisch oder gekühlt0,9 %2,7 %17,7 %
2Fisch, getrocknet, geräuchert oder gesalzen0,2 %0,7 %26,2 %
3Tiefgefrorene Meeresfrüchte-0,6 %0,1 %7,6 %
4Fische und Fischfilets, frisch oder gekühlt-0,1 %-0,3 %29,7 %
5Fische und Fischfilets, tiefgefroren-0,9 %-6,6 %29,5 %
GesamtFisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3 %-1,0 %29,5 %

Fisch entwickelt sich günstiger

Andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, anders als in der Kategorie Fisch. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Speisefette und Speiseöle. Hier stiegen die Preise um 8,4 Prozent.
In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle0,2 %8,4 %48,1 %
2Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren-0,2 %6,9 %35,2 %
3Obst-0,3 %2,9 %17,0 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.-0,2 %1,9 %31,4 %
5Brot und Getreideerzeugnisse0,2 %1,9 %38,4 %
6Fleisch und Fleischwaren-0,1 %1,3 %28,8 %
7Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3 %-1,0 %29,5 %
8Gemüse-0,8 %-2,2 %30,4 %
9Molkereiprodukte und Eier-0,4 %-4,4 %39,9 %
GesamtNahrungsmittel-0,2 %0,6 %32,5 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Weil Menschen nicht nur Geld für Fisch ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im Mai 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 119,3. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 119,30 Euro bezahlen.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte0,3-1,029,5
Inflation gesamt119,32,419,3

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,4 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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