Die Kosten für Finanzdienstleistungen sind im vergangenen Jahr gestiegen. Die Teuerung hat sich zuletzt sogar beschleunigt. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.
Finanzdienstleistungen sind seit Beginn des Jahrzehnts mehr als 10 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 12,5 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Finanzdienstleistungen liegt damit deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Finanzdienstleistungen im Mai 2024
Finanzdienstleistungen werden nicht nur teuer, die Preise steigen auch immer schneller. 2,4 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum Mai des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Finanzdienstleistungen, a.n.g., wie die Kategorie Finanzdienstleistungen offziell heißt, noch bei 1,8 Prozent.
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Finanzdienstleistungen entwickelt sich günstiger
Auch andere Dienstleistungen aus der Oberkategorie Andere Waren und Dienstleistungen werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, meist sogar stärker als in der Kategorie Finanzdienstleistungen. Insgesamt sind Andere Waren und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Versicherungsdienstleistungen. Hier stiegen die Preise um 13,0 Prozent.
Besonders günstig war die Entwicklung in der Unterkategorie Persönliche Gebrauchsgegenstände, sie wurde nur um 0,3 Prozent teurer.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Versicherungsdienstleistungen | 0,1 % | 13,0 % | 18,7 % |
2 | Dienstleistungen sozialer Einrichtungen | 0,7 % | 7,7 % | 22,4 % |
3 | Andere Dienstleistungen, a.n.g. | 0,7 % | 3,5 % | 17,2 % |
4 | Körperpflege | 0,1 % | 2,9 % | 22,7 % |
5 | Finanzdienstleistungen, a.n.g. | 0,8 % | 2,4 % | 12,5 % |
6 | Persönliche Gebrauchsgegenstände, a.n.g. | -0,8 % | 0,3 % | 12,7 % |
Gesamt | Andere Waren und Dienstleistungen | 0,3 % | 6,2 % | 19,3 % |
Die Abkürzung a.n.g. steht für "anderweitig nicht genannt". Sie umfasst also Produkte oder Dienstleistungen, für die es keine eigene Kategorie gibt.
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Finanzdienstleistungen ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 119,3. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 19,3 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Finanzdienstleistungen, a.n.g. | 0,8 | 2,4 | 12,5 |
Inflation gesamt | 119,3 | 2,4 | 19,3 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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