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Inflation aktuell April 2024: Mieten teurer als vor einem Jahr!

Die Preise für Mieten sind im vergangenen Jahr angestiegen. Die Teuerung hat sich zuletzt sogar beschleunigt. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) (Foto) Suche
Viele Deutsche sparen lieber, als ihr Geld auszugeben (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock / weyo

Mieten sind in den vergangenen Jahren mehr als 5 Prozent teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 7,1 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate. Die Preise für Mieten haben sich also vergleichsweise günstig entwickelt. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Mieten im April 2024

Mieten werden nicht nur teuer, die Preise steigen auch immer schneller. 2,2 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum April 2023 bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Tatsächliche Wohnungsmiete, wie die Kategorie Mieten offziell heißt, noch bei 2,1 Prozent.
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Tatsächliche Nettokaltmiete mit besonders hoher Inflation

In der Unterkategorie Tatsächliche Nettokaltmiete gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Andere Mieten.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Tatsächliche Nettokaltmiete0,3 %2,3 %7,4 %
2Andere Mieten0,3 %1,7 %4,7 %
GesamtTatsächliche Wohnungsmiete0,3 %2,2 %7,1 %

Mieten mit besonders hoher Inflation

Auch andere Produkte aus der Oberkategorie Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Mieten. Insgesamt sind Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Instandhaltung und Reparatur von Wohnung/Wohnhaus. Hier stiegen die Preise um 4,5 Prozent.
In der Unterkategorie Strom, Gas und andere Brennstoffe wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im Vorjahr.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Instandhaltung und Reparatur von Wohnung/Wohnhaus0,9 %4,5 %32,0 %
2Wasserversorgung u.a. Dienstl. für die Wohnung0,3 %4,3 %13,4 %
3Unterstellte Nettokaltmiete0,3 %2,2 %6,6 %
4Tatsächliche Wohnungsmiete0,3 %2,2 %7,1 %
5Strom, Gas und andere Brennstoffe1,5 %-3,2 %52,1 %
GesamtWohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe0,5 %1,2 %15,9 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Tatsächliche Wohnungsmiete0,32,27,1
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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