Für Produkte der Kategorie Schokoladen muss rund 40 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Preise ebenfalls. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!
Produkte der Kategorie Schokoladen sind seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 39,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Schokoladen sind also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Schokoladen im April 2024
Die Preise für Schokoladen steigen immer schneller. 12,4 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Vergleich zum April des Vorjahres bezahlen. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Schokoladen noch bei 10,5 Prozent.
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Schokoladen mit besonders hoher Inflation
Die Preissteigerung in der Kategorie Schokoladen ist sogar die höchste in der Oberkategorie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren. Insgesamt sind Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Prozent teurer geworden.
In der Unterkategorie Süßstoffe und andere Süßungsmittel wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als vor einem Jahr.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Schokoladen | 2,7 % | 12,4 % | 39,7 % |
2 | Süßwaren | 1,7 % | 10,8 % | 29,2 % |
3 | Speiseeis | 0,2 % | 8,8 % | 31,3 % |
4 | Zucker | 0,7 % | 0,9 % | 82,4 % |
5 | Konfitüre, Marmelade, Honig und Ähnliches | 0,1 % | -0,5 % | 28,5 % |
6 | Süßstoffe und andere Süßungsmittel | 0,0 % | -1,7 % | 13,3 % |
Gesamt | Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren | 1,5 % | 8,3 % | 35,5 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Schokoladen ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Aktuell liegt der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Schokoladen | 2,7 | 12,4 | 39,7 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Rekordinflation in Ungarn
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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