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Lebensmittelpreise aktuell April 2024: Fleisch und Fleischwaren deutlich teurer!

Für Produkte der Kategorie Fleisch und Fleischwaren muss rund 30 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Preise ebenfalls. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

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Statistiken Bild: Adobe Stock / LunaKate

In der Kategorie Fleisch und Fleischwaren war die Teuerung in den vergangenen vier Jahren deutlich stärker als bei anderen Produkten. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Preise stiegen seit 2020 um 28,9 Prozent zu. Dagegen lag die Gesamtinflation im gleichen Zeitraum nur bei 18,6 Prozent.

Inflationsrate für Fleisch und Fleischwaren im April 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Fleisch und Fleischwaren teurer geworden. Die Preise lagen im April 2024 um 2,2 Prozent höher als im Vorjahr. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit gleich auf mit der allgemeinen Preissteigerung. Immerhin hat sich der Preisanstieg zuletzt etwas verlangsamt. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Fleisch und Fleischwaren noch bei 2,6 Prozent.
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Andere Fleischprodukte mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Fleisch und Fleischwaren haben sich gleich verändert. In der Unterkategorie Andere Fleischprodukte gab es die höchste Preissteigerung. Die niedrigste Teuerung gab es in der Unterkategorie Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Andere Fleischprodukte-0,2 %5,1 %23,9 %
2Rind- und Kalbfleisch0,0 %3,7 %33,3 %
3Schweinefleisch0,6 %2,4 %29,0 %
4Geflügelfleisch0,0 %-1,0 %40,6 %
5Lamm- und Schaffleisch, Ziegenfleisch0,4 %-2,2 %26,8 %
GesamtFleisch und Fleischwaren0,0 %2,2 %28,9 %

Fleisch und Fleischwaren mit besonders hoher Inflation

Auch andere Nahrungsmittel werden im Vergleich zum Vorjahr teurer, wenn auch überwiegend nicht so stark wie in der Kategorie Fleisch und Fleischwaren. Insgesamt sind Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren. Hier stiegen die Preise um 8,3 Prozent.
In der Unterkategorie Gemüse wurden Waren und Dienstleistungen sogar billiger, die Preise lagen im Schnitt also niedriger als im April 2023.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren1,5 %8,3 %35,5 %
2Speisefette und Speiseöle1,2 %7,4 %47,8 %
3Obst-0,2 %4,4 %17,4 %
4Nahrungsmittel, a.n.g.-0,2 %2,7 %31,7 %
5Fleisch und Fleischwaren0,0 %2,2 %28,9 %
6Brot und Getreideerzeugnisse-0,1 %2,1 %38,1 %
7Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte-0,5 %-0,2 %29,1 %
8Molkereiprodukte und Eier0,1 %-4,7 %40,5 %
9Gemüse2,1 %-5,8 %31,5 %
GesamtNahrungsmittel0,4 %0,5 %32,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Fleisch und Fleischwaren aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Insgesamt lag der sogenannte Verbraucherpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Fleisch und Fleischwaren0,02,228,9
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Preisverdoppelung alle vier Tage

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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