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Lebensmittelpreise aktuell April 2024: Nahrungsmittel deutlich im Preis gestiegen!

Die Preise in der Produktkategorie Nahrungsmittel sind in den vergangenen Jahren um rund 35 Prozent gestiegen. Gegenüber dem März 2023 stiegen die Preise ebenfalls. Jetzt mehr lesen!

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Produkte der Kategorie Nahrungsmittel sind seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 32,8 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Nahrungsmittel liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Nahrungsmittel im April 2024

Auch im Vergleich zum Vorjahr sind Nahrungsmittel teurer geworden. Die Preise lagen im April 2024 um 0,5 Prozent höher als im April 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Nahrungsmittel noch bei -0,7 Prozent.
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Speisefette und Speiseöle mit besonders hoher Inflation

Nicht alle Preise für Nahrungsmittel haben sich gleich verändert. In der Unterkategorie Speisefette und Speiseöle gab es die höchste Preissteigerung. In der Unterkategorie Molkereiprodukte und Eier gab es dagegen sogar einen Preisrückgang, diese Produkte waren billiger als vor einem Jahr. In den Vorjahren waren in diesem Segment die Preise allerdings überdurchschnittlich stark angestiegen.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Speisefette und Speiseöle1,2 %7,4 %47,8 %
2Fleisch und Fleischwaren0,0 %2,2 %28,9 %
3Brot und Getreideerzeugnisse-0,1 %2,1 %38,1 %
4Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte-0,5 %-0,2 %29,1 %
5Molkereiprodukte und Eier0,1 %-4,7 %40,5 %
GesamtNahrungsmittel0,4 %0,5 %32,8 %

Nahrungsmittel entwickelt sich günstiger

Alkoholfreie Getränke und Nahrungsmittel bilden zusammen die Oberkategorie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Alkoholfreie Getränke. Hier stiegen die Preise um 5,8 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Alkoholfreie Getränke1,0 %5,8 %28,3 %
2Nahrungsmittel0,4 %0,5 %32,8 %
GesamtNahrungsmittel und alkoholfreie Getränke0,4 %1,1 %32,2 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Nahrungsmittel0,40,532,8
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Rekordinflation in Ungarn

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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/roj/news.de

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