Erstellt von - Uhr

Lebensmittelpreise aktuell April 2024: Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches deutlich im Preis gestiegen!

Für Produkte der Kategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches muss rund 65 Prozent mehr bezahlt werden als vor vier Jahren. Gegenüber dem März des Vorjahres gab es aber wieder etwas Entlasung, die Preise ging zurück. Die genauen Zahlen in übersichtlichen Tabellen finden Sie hier.

Einkaufen wird teurer.  (Foto) Suche
Einkaufen wird teurer.  Bild: Adobe Stock / Stockhausen

Produkte der Kategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches sind in den vergangenen vier Jahren viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 62,7 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.

Inflationsrate für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches im April 2024

Im Vergleich zum Vorjahr ist Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches dagegen billiger geworden. Die Preise lagen im April 2024 um 16,2 Prozent niedriger als im April des Vorjahres. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches noch bei 21,7 Prozent.
Lesen Sie außerdem:

Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches entwickelt sich günstiger

Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Speisefette und Speiseöle im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Olivenöl. Hier stiegen die Preise um 52,9 Prozent.

Nr.BezeichnungVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
1Olivenöl1,6 %52,9 %100,2 %
2Butter2,4 %10,3 %28,6 %
3Schmalz oder anderes tierisches Speisefett1,4 %6,8 %40,4 %
4Margarine oder Pflanzenfett0,5 %-7,2 %55,8 %
5Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches-1,8 %-16,2 %62,7 %
GesamtSpeisefette und Speiseöle1,2 %7,4 %47,8 %

Vergleich zum Verbraucherpreisindex

Die Menschen in Deutschland geben nicht nur Geld für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches aus. Deshalb hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb zusammengestellt, der möglichst genau abbilden soll, was ein durchschnittlicher Haushalt einkauft.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.

ProduktVeränd. VormonatVeränd. VorjahrSeit 2020
Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches-1,8-16,262,7
Inflation gesamt0,42,218,6

Seit wann gibt es Inflation?

Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unendlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.

Mehr Geld führt zu höheren Preisen

So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/roj/news.de

Themen:
Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.