Die Preise in der Produktkategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches sind in den vergangenen Jahren um rund 65 Prozent gestiegen. Gegenüber dem März des Vorjahres gingen die Preise dagegen zurück. Jetzt mehr lesen!
Die Kosten für Produkte der Kategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Seit 2020 sind die Preise um 62,7 Prozent gestiegen. Die Preisänderung für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches liegt damit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflationsrate für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches im April 2024
Im Vergleich zum Vorjahr ist Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches dagegen billiger geworden. Die Preise lagen im April 2024 um 16,2 Prozent niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2023. Auf Jahresfrist liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches noch bei -21,7 Prozent.
Lesen Sie außerdem:
- Habeck zu Umfrage zum DFB-Team: "Das nennt man Rassismus"
- Putin: Russland denkt nicht über Atomschlag nach
- Albärts Fußballliebe: Das große Geschäft mit den Fanartikeln
- Verbraucherzentralen warnen vor gefälschten Fanartikeln
- Hoffnungsschimmer am Horizont in Ostdeutschland
Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches entwickelt sich günstiger
Durch den Preisrückgang hat die Kategorie Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches die aus Verbrauchersicht günstigste Preisentwicklung in der Oberkategorie Speisefette und Speiseöle im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind Produkte aus dieser Kategorie im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent teurer geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Olivenöl. Hier stiegen die Preise um 52,9 Prozent.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Olivenöl | 1,6 % | 52,9 % | 100,2 % |
2 | Butter | 2,4 % | 10,3 % | 28,6 % |
3 | Schmalz oder anderes tierisches Speisefett | 1,4 % | 6,8 % | 40,4 % |
4 | Margarine oder Pflanzenfett | 0,5 % | -7,2 % | 55,8 % |
5 | Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches | -1,8 % | -16,2 % | 62,7 % |
Gesamt | Speisefette und Speiseöle | 1,2 % | 7,4 % | 47,8 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Um zu messen, wie stark die Preise im Durchschnitt steigen, hat das Statistische Bundesamt aus unterschiedlichen Waren und Dienstleistungen einen Warenkorb zusammengestellt. Der soll möglichst genau die Ausgaben eines durchschnittlichen Haushaltes widerspiegeln. Beispielsweise wurden 2023 etwa 14,8 Prozent für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ausgegeben. Entsprechend stark fließen diese Preise dann in die Inflationsrate ein.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Ein Wert von 100 steht dabei für die Preise des Jahres 2020. Für einen Warenkorb, der vor 4 Jahren noch 100,- Euro gekostet hat, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher heute also 118,60 Euro bezahlen.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches | -1,8 | -16,2 | 62,7 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Seit wann gibt es Inflation?
Teuerung gibt es bereits so lange, wie es Geld und andere Zahlungsmittel gibt. Schon in der Bibel wird die Inflation erwähnt, sie gehört neben Krieg und Seuchen zu den Reitern der Apokalypse.
Allerdings stiegen die Preise früher vor allem dann, wenn Ernten schlecht waren, Kriege für Zerstörung sorgten oder neue Steuern eingeführt wurden. 1622, im fünften Jahr des 30-jährigen Krieges, stiegen die Preise in Deutschland um 140,6 Prozent. Als Rom 1527 von ausländischen Söldnern geplündert und teilweise zerstört wurde, stiegen die Preise in Italien sogar um 173,1 Prozent.
Es gab und gibt aber auch noch einen anderen Grund für höhere Preise, nämlich die Ausweitung der Geldmenge. Das geschah, als Spanier im 16. Jahrhundert immer mehr Silber aus Südamerika ins Heimatland brachten. Weil es mehr Silbergeld gab, aber nicht mehr zu kaufen, stiegen die Preise allein im Jahr 1521 um 40,5 Prozent. Auch das Beimengen von unedlen Metallen zu den Münzen konnte für steigende Preise sorgen.
Preisverdoppelung alle vier Tage
So richtig in Schwung kam die Inflation aber erst mit der Einführung des Papiergeldes. Das kann schnell gedruckt werden und wenn immer mehr Geld in den Umlauf kommt, steigen die Preise. Die höchste Inflation gab es bisher 1946 in Ungarn, als die Preise innerhalb eines Jahres um 96.600.000.000.000.000.000.000.000 Prozent stieg (96,6 Quadrillionen Prozent). Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb von vier Tagen jeweils fast verdoppelten. Deutschland brachte es im Jahr 1923 auf immerhin 22,2 Milliarden Prozent.
Die aktuelle Inflation ähnelt wieder eher den traditionellen Teuerungen, sie ist vor allem durch ein geringeres Angebot (beispielsweise an Öl) oder staatliche Eingriffe verursacht. Mit 2,2 Prozent ist sie im historischen Kontext auch fast harmlos.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, X (ehemals Twitter), Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.