Für Heizöl muss über 65 Prozent mehr bezahlt werden als vor wenigen Jahren. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Preise dagegen zurück. Erfahren Sie hier die genauen Zahlen!
Heizöl ist seit Beginn des Jahrzehnts viel teurer geworden. Seit 2020 sind die Preise um 67,4 Prozent gestiegen. Damit liegt die Veränderung deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Heizöl ist also besonders teuer geworden. Das zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes.
Inflation für Heizöl im April 2024
Im Vergleich zum Vorjahr ist Heizöl dagegen günstiger geworden. Die Preise in der Kategorie "Heizöl, einschließlich Betriebskosten", wie es offiziell heißt, lagen im April 2024 um 6,3 Prozent niedriger als im April 2023. Im Vorjahresvergleich liegt die Teuerung damit deutlich unter der allgemeinen Preissteigerung. Im Vormonat lag die Inflationsrate für Heizöl noch bei -10,7 Prozent.
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Heizöl entwickelt sich günstiger
Auch Produkten aus der Kategorie Strom, Gas und andere Brennstoffe sind im Vergleich zum Vorjahr günstiger geworden und haben den Preisanstieg seit 2020 wieder verringert. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Produktgruppen. Insgesamt sind Strom, Gas und andere Brennstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent günstiger geworden.
Besonders hoch war die Teuerung in der Kategorie Fernwärme u.A.. Hier stiegen die Preise um 27,4 Prozent.
In der Unterkategorie Strom war der Preisrückgang besonders hoch.
Nr. | Bezeichnung | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|---|
1 | Fernwärme u.A. | 9,1 % | 27,4 % | 77,7 % |
2 | Gas, einschließlich Betriebskosten | 1,7 % | -1,4 % | 92,4 % |
3 | Heizöl, einschließlich Betriebskosten | 1,5 % | -6,3 % | 67,4 % |
4 | Feste Brennstoffe | -0,9 % | -7,7 % | 51,7 % |
5 | Strom | 0,2 % | -7,8 % | 27,7 % |
Gesamt | Strom, Gas und andere Brennstoffe | 1,5 % | -3,2 % | 52,1 % |
Vergleich zum Verbraucherpreisindex
Weil Menschen nicht nur Geld für Heizöl ausgeben, hat das Statistische Bundesamt einen Warenkorb mit Produkten zusammengestellt, die Menschen in Deutschland überwiegend kaufen. Je mehr Geld sie für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben, desto höher der Anteil im Warenkorb.
Im April 2024 lag der so berechnete Verbrauchpreisindex bei 118,6. Die Preise sind also seit 2020 im Durchschnitt um 18,6 Prozent angestiegen, denn die Preise im Jahr 2020 wurden als Vergleichspreise festgelegt und erhielten den Indexwert 100.
Produkt | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Seit 2020 |
---|---|---|---|
Heizöl, einschließlich Betriebskosten | 1,5 | -6,3 | 67,4 |
Inflation gesamt | 0,4 | 2,2 | 18,6 |
Wem nützt Inflation?
Je schneller die Preise steigen, desto schneller wird das Ersparte wertlos. Sparer gehören deshalb zu den großen Verlierern der Inflation. Aber gibt es auch Gewinner?
Oft heißt es, Schuldner seien die Gewinner der Teuerung. Das stimmt aber nur, wenn mit den Preisen auch die Einkommen steigen. Das passiert vor allem dann, wenn Staaten neues Geld "drucken".
Steigen die Preise dagegen aus anderen Gründen, ist die Lage schwieriger. Die Ernteausfälle bei Olivenöl 2023 haben die Preise steigen lassen, doch Gewinner gibt es dabei nicht unbedingt. Die Ölbauern erhalten zwar mehr Geld für ihr Öl, haben aber kleinere Ernten. Bestenfalls gewinnen hier die Anbieter anderer Öle oder jene Landwirte, deren Ernten konstant geblieben sind.
Aber oft gibt es bei Teuerungen eben mehr Verlierer als Gewinner.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Beitrag wurde von unseren Datenjournalisten erstellt und wird automatisch aktualisiert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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