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Robert Habeck lobt AKW-Aus: Ökonom spricht von "Wohlstandsverlust in Milliardenhöhe" 

Vor einem Jahr gingen in Deutschland die letzten Atommeiler vom Netz. Zwar ist Strom für die Industrie heute günstiger als noch vor ein, zwei Jahren, aber immer noch zu teuer. Während Robert Habeck seine Politik lobt, sprechen Ökonomen vom "Wohlstandverlust".

Robert Habeck lobt den deutschen Atomausstieg und Ökonomen kontern eiskalt. (Foto) Suche
Robert Habeck lobt den deutschen Atomausstieg und Ökonomen kontern eiskalt. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Ein Jahr nach dem deutschen Atomausstieg hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Entscheidung zur Abschaltung der letzten Meiler verteidigt und auf fallende Strompreise verwiesen. Alle an die Wand gemalten Schreckensszenarien seien nicht eingetreten, sagte der Grünen-Politiker. Doch zufrieden ist die Industrie nicht.

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Robert Habeck lobt Atomausstieg und Energiepolitik in Deutschland

"Wir sehen heute, dass die Stromversorgung weiter sicher ist, die Strompreise auch nach dem Atomausstieg gefallen sind und die CO2-Emissionen ebenfalls runtergehen", sagte Habeck. Im Strombereich sehe man, dass die Reformen griffen. "Der Ausbau der erneuerbaren Energien nimmt richtig Fahrt auf, wir vereinfachen und beschleunigen Genehmigungsverfahren, die Preise an den Strombörsen sind stark gefallen.Seit dem Atomausstiegvor einem Jahr um 40 Prozent." Gleichzeitig liefen Kohlekraftwerke so wenig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Deutschland habe ausreichend eigene Kapazitäten, den Strombedarf im Inland zu decken, sagte Habeck. "Gleichwohl nehmen wir am europäischen Strombinnenmarkt teil." Zwei Prozent des Bruttostromverbrauchs seien im vergangenen Jahr mit Importen gedeckt worden, davon sei aber nur rund ein Viertel Atomstrom aus Frankreich gewesen.

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Experten widersprechen dem Bundeswirtschaftsminister jedoch. "Klar ist, auch wenn es schwer ist, dies genau zu beziffern: Die Strompreise in Deutschland lägen durch einen Weiterbetrieb der AKWs niedriger als aktuell", sagt Manuel Frondel vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gegenüber der "Bild". "Die Abschaltung der Kernkraftwerke in den vergangenen Jahren bedeuten eine klaren Wohlstandsverlust für Deutschland in Milliardenhöhe." Analysen zeigen zudem, dass die Stromkosten trotz sinkender Produktionskosten in den kommenden Jahren nicht sinken werden. Im Gegenteil: Laut der Ökonomin Veronika Grimm sollen die Strompreise bis 2040 um 8,11 Cent/kWh steigen. Und dabei wurden noch nicht einmal die Kosten für den Netzausbau berücksichtigt. 

Industrie mit Kritik an weiterhin hohen Strompreisen

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) klagt über weiterhin hohe Strompreise. DIHK-Präsident Peter Adrian sagte, dass die deutschen Strompreise an der Börse noch immer doppelt so hoch seien wie 2019. Allerdings sind die Preise im Verlauf des vergangenen Jahres gefallen. Zusammen mit Steuern, Netzentgelten und Umlagen seien die Kosten zum Teil sogar viermal so hoch wie in anderen Ländern, sagte Adrian. 

Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft lag der durchschnittliche Strompreis für die Industrie bei Neuabschlüssen Anfang 2024 bei 17,65 Cent pro Kilowattstunde, 2019 waren es demnach 18,43 Cent. Etwa ein Drittel davon entfiel damals noch auf die EEG-Umlage, die inzwischen nicht mehr fällig wird. In der Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2020 war der Preis auf 43,20 Cent hochgeschnellt.

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/sba/news.de/dpa

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