Während die Sparkasse Milliarden-Gewinne für das vergangene Geschäftsjahr meldet, erheben Verbraucherschützer schwere Vorwürfe. Denn fest steht: Die Kunden hatten nichts davon.
Trotz "herausfordernder Rahmenbedingungen" vermeldet die Sparkasse ein "sehr erfolgreiches" Geschäftsjahr. 2023 konnten die Bank ihren Gewinn deutlich steigern. Vor Steuern verdienten die 353 Institute mit 6,8 Milliarden Euro fast 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) mitteilte. Unter anderem ein um 7,4 Milliarden Euro auf 28,4 Milliarden Euro gestiegener Zinsüberschuss verhalf den öffentlich-rechtlichen Instituten zu der Gewinnsteigerung. "Ein Grund zu Euphorie ist das Ergebnis aber nicht", sagt Sparkassen-Chef Ulrich Reuter. "Schon im laufenden Jahr rechnen wir wieder mit einem Rückgang des Zinsergebnisses." Doch während sich die Sparkasse über den Geldsegen freut, gehen viele Kunden leer aus.
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Sparkasse vermeldet Milliarden-Gewinne - Kunden gehen leer aus
Wie die "Bild"-Zeitung auf Grundlage von Verivox-Berechnungen schreibt, sind die Sparkassen-Zinsangebote aufs Tagesgeld verschwindend gering, obwohl der Leitzins seit sechs Monaten auf Rekordhoch steht. "Nach einer beispiellosen Serie von 10 Leitzinserhöhungen in Folge befindet sich der EZB-Einlagezins seit rund sechs Monaten auf einem Allzeit-Hoch. Vier Prozent Zinsen streichen Kreditinstitute ein, wenn sie Spargelder ihrer Kundinnen und Kunden bei der Europäischen Zentralbank parken", sagt Verivox-Chef Oliver Maier gegenüber dem Blatt.
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Kaum Zinsen aufs Tagesgeldkonto für Sparkassenkunden
Viele Banken haben die Hochzinsphase dazu genutzt, um ihre Zinsüberschüsse in die Höhe zu treiben."Ein beträchtlicher Teil der Sparer profitiert hingegen bislang kaum", sagt Maier weiter. "Nicht einmal ein Viertel der insgesamt 319 ausgewerteten Sparkassen zahlt mindestens 1 Prozent aufs Tagesgeld." Der Sparkassen-Chef kann die Kritik nicht verstehen. "Wir meinen, dass die Sparkassen nicht mit Zinsen knausern. Ich bin davon überzeugt, dass auch im letzten Jahr jeder Kunde, der ein festverzinsliches Papier haben wollte, mit einem gut verzinsten Produkt seine Sparkasse verlassen hat", sagt er gegenüber der "Bild".
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bua/sba/news.de/dpa
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