Bei den Tagesgeldzinsen gehen einige Sparer leer aus. Eine aktuelle Auswertung hat Banken überprüft und kam zu einem erschreckenden Ergebnis. Ein Fünftel der Kreditinstitute zahlt Nullzinsen. Diese Banken sparen an Zinszahlungen.
Die Zeiten der Nullzinspolitik sind vorbei. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins seit 2022 deutlich erhöht. Er liegt derzeit bei 4,5 Prozent. Das sollte eigentlich ein gutes Zeichen für Sparer sein. Endlich wieder mehr Zinsen aufs Tagesgeld! Doch neue Untersuchungen des Vergleichsportals Verivox zeigen: Ein Fünftel aller Banken und Sparkassen zahlt keine oder nur geringe Zinsen auf das Tagesgeld.
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Tagesgeld 2024: Sparkassen und Regional-Banken zahlen keine oder geringe Zinsen
Verivox wertete insgesamt 758 Kreditinstitute aus. Die Auswertung bezieht sich dabei auf Anlagen von 10.000 Euro. Das Ergebnis: 57 Banken bieten keine Zinsen an. Andere Häuser zahlen dafür zwar Zinsen, aber nur sehr wenig.102 Geldhäuser zahlen ihren Kundinnen und Kunden Zinsen zwischen 0,01 und 0,25 Prozent. Besonders wenige Zinsen zahlen Banken im regionalen Raum. Sparkassen und Volksbanken zahlen durchschnittlich jeweils 0,62 Prozent. Von den untersuchten 353 Genossenschaftsbanken,Volks- und Raiffeisenbanken sowie PSD- und Sparda-Banken zahlen 33 Kreditinstitute keine Zinsen und 54 Niedrigzinsen von bis zu 0,25 Prozent. Bei den Sparkassen zahlen 23 Institute keine Zinsen und 45 Häuser nur geringe Tagesgeldzinsen. "Es mag verständlich sein, dass regionale Kreditinstitute mit einem teuren Filialnetz nicht die höchsten Zinsen im gesamten Markt anbieten. Doch dass in der aktuellen historischen Hochzinsphase bei der großen Mehrheit der Volksbanken und Sparkassen nicht einmal 1 Prozent drin sind, ist aus Sicht der Sparer nur noch schwer nachzuvollziehen", sagt Oliver Maier, Banking-Geschäftsführer bei Verivox.
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Bei den bundesweiten Kreditinstituten sieht es anders aus. Bei den 86 untersuchten Banken zahlen nur wenige keine oder niedrige Zinsen. Nur bei einer Bank gibt es keine Zinsen auf das Tagesgeld.
Tagesgeldzinsen im Abwärtstrend: Experte rechnet mit Zinsrückgang
Wer bislang kaum oder gar keine Tagesgeldzinsen erhielt, darf künftig nicht auf eine Erhöhung hoffen. Mittelfristig gehen wir deshalb beim Tagesgeld eher von sinkenden Zinsen aus", sagt Maier. Er rechnet für den Sommer mit einer ersten Leitzinssenkung. Das haben Banken bereits mit eingeplant, wie sich an Festgeldkonten zeige, so Verivox in seiner Auswertung. Es zeigte sich, dass die Zinsen für Festgeldkonten mit einer fünfjährigen Laufzeit am stärksten gesunken sind.
Nach Zins-Schock: Das können Sparer tun
Was können Sparer wegen der Zinssituation tun? Gerade Banken mit bundesweiten Angeboten zahlen deutlich mehr Tagesgeldzinsen. Inwieweit das Niveau so bleibt, wird sich in nächster Zeit zeigen. Anleger sollten aber vorher Angebote vergleichen. Beim Kontowechsel müssen die neue und alte Bank Verbrauchern helfen. Seit dem 18. September haben Sparer einen Anspruch darauf. Das gilt zumindest für das Girokonto. Hilfe für den Wechsel bietet die Verbraucherzentrale.
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bos/fka/news.de